
Es ist eine Blume. Nein, ein Feuerwerk. Oder doch Pollen? Was auf den ersten Blick völlig klar erscheint, erhält mit jeder Betrachtung eine neue Bedeutung. Stimmt die Vorstellung im Kopf mit der Realität doch nicht so ganz überein? Genau mit dieser Frage spielt der US-amerikanische Fotograf Randy Fullbright. Der Gewinner des diesjährigen «Fine Art Photography Award» hat sich zum Ziel gesetzt, sehr sehr sehr genau hinzuschauen. Mit seiner Mikrofotografie schafft er Bilder von Dingen, die mit blossem Auge nicht sichtbar sind. Im vorliegenden Fall handelt es sich weder um eine Blume noch um ein Feuerwerk, sondern um Achat, die Varietät des Minerals Quarz, gefunden im Tepee Canyon in South Dakota (USA). «Ich war schon immer beeindruckt von den zu findenden Mustern in Achaten, die fürs menschliche Auge nicht sichtbar sind. Als ich die Mikrofotografie entdeckte, eröffnete sie völlig neue Möglichkeiten und Entdeckungen mit meiner Fotografie», erklärt Randy Fullbright.
Von Makro ins Mikro oder doch nicht?
«Diese Bilder erkunden die vielfältigen und unglaublichen Muster der Achate, aufgenommen mit einem Mikroskop-Objektiv in Kombination mit ‹focus stacking›, um die Tiefenschärfe zu erhöhen», erklärt der Fotograf. Im Wesentlichen ermöglicht diese Fototechnik, die übersehenen Details der Welt zu vergrössern und klarer zu sehen. Dabei wird zwischen zwei Techniken unterschieden: der (hier angewendeten) «Mikrofotografie» und der «Makrofotografie». Doch Achtung: Es ist nicht so, dass die Makrofotografie fürs grosse Ganze, und die Mikrofotografie für kleine Details eingesetzt wird. Beide befassen sich mit der Vergrösserung von Motiven, und die Ergebnisse sehen recht ähnlich aus. Die Unterscheidung liegt in der Methode. In der Makrofotografie gehören ein Makroobjektiv und ein Stativ zur Ausrüstung. In der Mikrofotografie steht hingegen ein Inspektionsmikroskop bereit. Wir können gespannt sein, was uns diese Fototechniken noch vor Augen führen werden.