Die Schweiz ist neu – auch dank der E-ID – globaler Spitzenreiter bei der digitalen Wettbewerbsfähigkeit. Zu diesem Schluss kommt das jährliche World Digital Competitiveness Ranking (WDCR) des Lausanner Institute for Management Development (IMD). Die Studie bewertet die Rahmenbedingungen von 69 Volkswirtschaften und basiert auf der Befragung von über 6000 Führungskräften sowie der Analyse von 40 Datensätzen. Im internationalen Vergleich rund um digitalen Wandel und Transformation steht die Schweiz erstmals an der Spitze, nachdem sie im Vorjahr noch Rang zwei belegte.
Nebst einer gut ausgebauten Infrastruktur punktet die Schweiz mit attraktiven Rahmenbedingungen, politischer Stabilität und hoher Innovationskraft und Fachkompetenz. Die kürzlich angenommene E-ID hat ebenfalls einen positiven Effekt auf das Ranking - auch wenn die Abstimmung denkbar knapp ausfiel.
Nachbarländer abgehängt
Dank dieser positiven Entwicklungen kann die Schweiz den bisherigen Spitzenreiter Singapur ablösen. Dort seien eher stagnierende oder rückläufige Entwicklungen zu erkennen, weshalb Singapur hinter die USA zurückfällt und nun auf Platz Drei liegt. Die USA machen im Ranking zwei Plätze gut. Unsere Nachbarländer Deutschland (18.), Frankreich (21.), Österreich (24.) und Italien (40.) sind hingegen weit von der Spitze entfernt.
Gleichzeitig betont das IMD, dass die Schweiz ihre Vorreiterrolle in der digitalen Transformation nun aktiv verteidigen müsse. Handelskonflikte, neue Zölle und geopolitische Spannungen könnten die Schweizer Stärke untergraben. Hinzu kommt eine gesellschaftliche Skepsis gegenüber Digitalisierung, wie die knappe E-ID-Abstimmung gezeigt habe. Für Politik, Verwaltung und Wirtschaft bedeutet das: Die sehr gute Ausgangslage für den weiteren digitalen Wandel muss aktiv gesichert werden – durch klare regulatorische Rahmenbedingungen, gezielte Förderung von Talenten und Innovation sowie durch eine proaktive Kommunikation gegenüber der Bevölkerung.