Zahl des Monats: 10'007

Das Bundesamt für Cybersicherheit (BACS) hat Ende Januar seinen Anti-Phishing-Bericht für 2023 veröffentlicht. Besorgniserregendes Highlight des Reports ist die Zahl von 10'007. So viele Websites wurden als Phishing-Sites identifiziert – so viele wie nie zuvor.

Von Gregor Patorski · 9. Februar 2024

Im Fokus des aktuellen Anti-Phishing-Reports des BACS stehen die zahlreichen Phishing-Angriffe, die im Jahr 2023 verzeichnet wurden. Mit einer erschreckenden Anzahl von 554'367 Phishing-Meldungen über antiphishing.ch und daraus 10'007 identifizierten Fällen von Phishing-Websites verdeutlicht der Bericht das Ausmass dieser Bedrohung für die Cybersicherheit. Dies entspricht einem Anstieg von über 10 % gegenüber dem Vorjahr. Phishing, eine Form von Cyberangriff, bei dem Angreifer versuchen, sensible Informationen wie Passwörter, Kreditkarteninformationen oder persönliche Daten durch Täuschung zu stehlen, bleibt eine der häufigsten und gefährlichsten Bedrohungen im digitalen Raum.

Angriffe werden vielfältiger... 

Der Bericht des BACS hebt die Vielfalt der Phishing-Angriffe hervor, die Organisationen und Einzelpersonen im Jahr 2023 betroffen haben. Von gefälschten E-Mails und Websites bis hin zu Smishing (Phishing via SMS) und Social-Engineering-Taktiken reichen die Methoden, mit denen Angreifer versuchen, ihre Opfer zu täuschen und sensible Informationen zu erlangen.

Die 2023 identifizierten Phishing-Websites missbrauchten insgesamt 260 verschiedene Markennamen. Mit 21 % wurde die Schweizerische Post am häufigsten von Cyberkriminellen für Phishing missbraucht. Beliebt sind neben Brief- und Paketzulieferern auch SwissPass und diverse Mobilfunkanbieter.

... und so schützen Sie sich davor

Das BACS empfiehlt – neben einer grundlegenden Skepsis gegenüber Links in Mails und SMS – acht einfache Massnahmen, um sich gegen Phishing, Smishing und Co. zu schützen:

  • Melden Sie verdächtige E-Mails oder Websites dem BACS über antiphishing.ch.

  • Seien Sie skeptisch: Banken fordern niemals per E-Mail oder SMS zur Änderung von Passwörtern oder zur Überprüfung von Kreditkartendaten auf.

  • Aktivieren Sie die Multi-Faktor-Authentifizierung auf Ihren Online-Konten.

  • Verwenden Sie niemals dasselbe Passwort für mehrere Online-Konten. Nutzen Sie einen Passwort-Manager.

  • Überprüfen Sie regelmässig Ihre Kreditkartenabrechnung auf Unstimmigkeiten und kontaktieren Sie Ihren Kreditkartenanbieter bei unbekannten Transaktionen sofort.

  • Aktivieren Sie den SMS-Filter Ihres Smartphone-Betriebssystems.

  • Nutzen Sie die Favoriten-Funktion Ihres Web-Browsers für den regelmässigen Zugriff auf Online-Konten wie E-Banking, Social Media oder E-Mail.

  • Seien Sie sich bewusst, dass Absender von E-Mails, SMS und Rufnummern von Anrufen einfach zu fälschen sind. Fordern Sie im Zweifelsfall eine Rückrufmöglichkeit.