Zahl des Monats: 31

Im neuesten E-Government-Benchmark der Europäischen Kommission liegt die Schweiz auf Platz 31 von 37 Ländern. Eine zentrale Rolle spielt dabei die (noch) fehlende E-ID.

Von Samuel Näf · 19. September 2024

Im europäischen Vergleich stehen Malta (97 Punkte), Estland (92) sowie Luxemburg und Island (beide 90 Punkte) an der Spitze. (Bild: Nico El Nino)

Der E-Government-Benchmark der Europäischen Kommission vergleicht die digitalen Verwaltungsdienstleistungen von 37 europäischen Ländern. Die Schweiz konnte sich zwar im Vergleich zum Vorjahr leicht verbessern, liegt aber weiterhin unter dem EU-Durchschnitt. Trotz einer Steigerung von 58 auf 60 Punkte fällt die Schweiz im Ranking von Platz 29 auf Platz 31 zurück, während der EU-Durchschnitt bei 76 Punkten liegt. Eine zentrale Rolle bei den Herausforderungen spielt die fehlende flächendeckende Einführung der elektronischen Identität.

Während die Schweiz in einigen Bereichen Fortschritte erzielt hat – wie etwa in der Digitalisierung von Dienstleistungen für Unternehmen (von 62 auf 73 Punkte) und beim Thema Umzug (von 55 auf 59 Punkte) – zeigt sich, dass andere Länder im europäischen Vergleich noch schneller vorangekommen sind. Vor allem im Bereich der digitalen Dienstleistungen für natürliche Personen besteht mit 55 Punkten weiterhin deutlicher Aufholbedarf.

E-ID: Das fehlende Puzzlestück

Eine entscheidende Lücke in der digitalen Verwaltung der Schweiz ist die unzureichende Verbreitung und Nutzung von Schlüsseltechnologien wie E-ID, elektronische Dokumente, vorausgefüllte Formulare und digitale Post. Mit einer Quote von lediglich 49 % (EU-Durchschnitt: 78 %) bleibt die Schweiz hier deutlich zurück. Die E-ID gilt jedoch als essenziell für den Zugang zu zahlreichen Verwaltungsdienstleistungen. Sie ermöglicht es, sicher und einfach auf digitale Behördendienste zuzugreifen. Die Einführung einer allgemein akzeptierten E-ID würde somit nicht nur die Benutzerfreundlichkeit erhöhen, sondern auch das Vertrauen in die digitale Verwaltung stärken.

Die Bedeutung der E-ID zeigt sich besonders bei der Transparenz und Sicherheit im Umgang mit persönlichen Daten. Hier erzielt die Schweiz nur 45 %, während der EU-Durchschnitt bei 67 % liegt. Eine flächendeckende E-ID könnte diese Werte signifikant verbessern und wäre ein wichtiger Schritt, um die digitale Transformation voranzutreiben und international wettbewerbsfähiger zu werden.

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Strategien zur Verbesserung

Trotz der aktuellen Defizite zeigt sich die Schweiz bemüht, den Rückstand aufzuholen. Mit der «Strategie Digitale Schweiz» sowie der «Strategie Digitale Verwaltung Schweiz 2024-2027» von Bund, Kantonen, Städten und Gemeinden wurden wichtige Grundlagen geschaffen, um die digitale Verwaltung auf eine solide Basis zu stellen. Auch auf operativer Ebene wurden bereits zahlreiche Projekte initiiert, die als Basis für eine bessere Bereitstellung digitaler Behördendienste dienen. Dazu zählen die Interoperabilitätsplattform I14Y, das Behörden-Login AGOV und die Umsetzung der E-ID als zentrale Identifikationslösung.

Zusammenarbeit als Erfolgsfaktor

Ein entscheidender Faktor für die erfolgreiche Digitalisierung ist die enge Zusammenarbeit zwischen den verschiedenen föderalistischen Ebenen. Die gemeinsame Nutzung und Weiterentwicklung der E-ID wird hier eine zentrale Rolle spielen und die digitale Verwaltung massgeblich voranbringen. Durch abgestimmte Vorgehensweisen und die gezielte Förderung von Innovationsprojekten besteht die Möglichkeit, die Qualität der digitalen Dienstleistungen zu verbessern und langfristig im europäischen Vergleich aufzuholen.

E-Government-Benchmark der Europäischen Kommission

Die neueste Ausgabe des E-Government-Benchmarks bewertet nicht nur die digitale Transformation der Behörden in den Jahren 2022 und 2023, sondern beleuchtet auch allgemeinere Trends der letzten vier Jahre. Der Bericht bietet wertvolle Einblicke und Best Practices für alle, die sich für E-Government interessieren.

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