Velo gestohlen? In Mailand findet man es auf Facebook wieder

Seit kurzem setzt die Mailänder Polizei auf Facebook, um gestohlene Velos ihren Besitzer:innen zurückzugeben. Der Erfolg gibt der «Squadra Contrasto Bici Rubate» recht: Über das soziale Netzwerk mit seiner grossen Reichweite konnten bereits unzählige Besitzer:innen wiedergefunden werden.

Von Tzvetozar Vincent Iolov, TheMayor.EU · 5. September 2022

Die Polizia Locale Milano setzt bei gestohlenen Velos auf die Reichweite sozialer Medien. (Foto: Clem Onojeghuo)

Statt auf Schwarzmärkten nach seinem gestohlenen Drahtesel zu suchen, können Mailänder:innen nun einfach auf Facebook nachsehen: Die «Squadra Contrasto Bici Rubate» der Polizia Locale veröffentlicht Fotos von wiedergefundenen Velos auf einer dedizierten Facebook-Seite. Darüber hinaus bietet sie nützliche Informationen und Tipps für die Wiederbeschaffung durch ihre Besitzer.:innen

Die von der Polizei im Rahmen von Ermittlungen oder aufgrund von Hinweisen von Einwohner:innen sichergestellten Fahrräder werden katalogisiert, mit einer eindeutigen Nummer versehen und auf Facebook veröffentlicht.

Nach Angaben von MiTomorrow wurden bis im August 2022 470 Velos von der Mailänder Polizei sichergestellt. Sie alle werden in einem Lager in der lombardischen Hauptstadt aufbewahrt und warten darauf, von ihren Besitzer:innen auf Facebook wiedergefunden zu werden.

«Die örtliche Polizei kontrolliert die Orte des Gebrauchtwarenhandels, sammelt die Meldungen, prüft die Herkunft und oft findet das Velo seinen Besitzer», erklärt Marco Granelli, Stadtrat für Sicherheit.

Fototermin der Wiedervereinigung freiwillig

Ein Blick auf die Facebook-Seite zeigt, dass es funktioniert: Die Polizei postet auch Fotos der glücklichen Besitzer:innen, die wieder mit ihren Bikes vereint sind. Der Fototermin ist allerdings freiwillig, und die Besitzer:innen können sich auch dafür entscheiden, ihr Gesicht nicht zu zeigen.

Dieser Text erschien zuerst bei TheMayor.EU

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Über Tzvetozar Vincent Iolov

Vincent ist Redakteur bei TheMayor.EU. Er hat einen Bachelor-Abschluss in Tourismusmanagement (Universität Pretoria) und einen weiteren in Europa- und Lateinamerikastudien (Universität Toronto) sowie einen Master-Abschluss in internationaler Geschichte (Geneva Graduate Institute). Er ist sehr interessiert daran, was in Europa und darüber hinaus kulturell und politisch passiert, und glaubt, dass die Regionen des alten Kontinents eine stärkere Stimme brauchen.