Was die Generation Z bewegt

Carina Gees und Viola Maliqi haben den Sprung von der Gemeindeverwaltung in die Privatwirtschaft gewagt. An der Fachveranstaltung 2025 haben die beiden Abraxas-Mitarbeiterinnen Fragen aus dem Publikum zur Generation Z beantwortet. Die zahlreichen Fragen führten zu einem zusätzlichen Interview mit Viola Maliqi, in dem sie ausführlich auf die wichtigsten Themen aus dem Publikum eingeht – von Home-Office bis hin zu Wertschätzung am Arbeitsplatz.

Von Gregor Patorski · 28. September 2025

Carina Gees und Viola Maliqi arbeiten bei Abraxas als Business-Analystin bzw. Applikations-Managerin. Zuvor waren sie in einer Gemeinde tätig. In der Fragerunde der diesjährigen Fachveranstaltung 2025 betonten die beiden Vertreterinnen der Gen Z, dass Gemeinden im Wettbewerb um Fachkräfte vor allem mit flexiblen Arbeitsmodellen, Entwicklungsperspektiven und attraktiven Rahmenbedingungen punkten müssen. Für ihre Generation seien Home-Office, Teilzeitmöglichkeiten, Weiterbildung und eine Kultur des Vertrauens besonders wichtig. Im Interview nimmt Viola Maliqi ausführlich zu allen Fragen aus dem Publikum Stellung.

Viola Maliqi nimmt zu allen Fragen aus dem Publikum Stellung. (Foto: Florian Brunner)

Warum bleiben viele Lernende nach der Ausbildung nicht in den Gemeinden, sondern wechseln in die Privatwirtschaft?
Ich denke, die meisten wechseln, weil die Löhne, Entwicklungschancen und die Flexibilität in der Privatwirtschaft eher gegeben sind.

Warum hast du dich für eine berufliche Laufbahn ausserhalb der Gemeinde entschieden?
Ich wollte Weiterentwicklungsmöglichkeiten und ein moderneres Arbeitsumfeld haben. Das Wissen aus der Lehre bei der Gemeinde hat mir natürlich auch sehr dabei geholfen, die End-Nutzer:innen und die Prozesse in der Gemeinde besser zu verstehen. Dieses Wissen kann ich bei meiner täglichen Arbeit anwenden. 

Wie können die Gemeinden deiner Meinung nach gegen den Fachkräftemangel vorgehen?
Ich glaube, mit flexibleren Arbeitsmodellen, klaren Entwicklungsperspektiven, besseren Weiterbildungs- und Aufstiegsmöglichkeiten sowie mit besseren Löhnen.

Wie verlief deine Stellensuche?
Ich habe eigentlich nur zwei Bewerbungen geschrieben. Die zweite war für Abraxas – und diese Stelle habe ich dann auch bekommen. Nach der Lehre ging es schnell – ich war nur einen Monat arbeitslos.

Hattest du keine Mühe, als junge Lehrabsolventin direkt eine Stelle zu finden?
Nein. Ich glaube, Abraxas schätzt Mitarbeitende, die eine Lehre in einer Gemeinde absolviert haben, weil dieses Wissen gut weiterverwendet werden kann. 

Was macht für dich einen Arbeitgeber attraktiv, und was muss er speziell der Generation Z bieten?
Für mich ist ein Arbeitgeber dann attraktiv, wenn er flexible Arbeitsmodelle anbietet und die Arbeit sinnvoll ist. Ein gutes Teamklima und Weiterbildungsangebote sind mir ebenfalls sehr wichtig. Bei Abraxas schätze ich besonders die Du-Kultur, weil man auf Augenhöhe sprechen und offener kommunizieren kann. Zudem ist für mich die Unterstützung während meines Studiums – mit Weiterbildungstagen und finanzieller Hilfe – sehr attraktiv. Für uns Junge sowieso.

Wonach sucht die junge Generation bei Arbeitgebern? Kannst du eine Einschätzung geben?
Ich glaube, wer einmal bei einem Arbeitgeber gearbeitet hat, der Home-Office anbietet, möchte nicht mehr darauf verzichten. Dazu kommen flexible Arbeitszeiten und die Möglichkeit, Weiterbildungen zu machen – solche Dinge sind wichtig.

Wie wichtig ist es dir, in Teilzeit arbeiten zu können, und welche Ansprüche hast du ans Home-Office?
Aufgrund meiner Weiterbildung ist mir Teilzeitarbeit wichtig. Dadurch hat man nicht unbedingt mehr Freizeit, aber bei Abraxas kann man sich das gut einplanen. Dank der Weiterbildungstage kann man auch mal spontan einen Tag freinehmen.

Ist es für dich schwierig, die Work-Life-Balance einzuhalten?
Ich sage es mal so: Manchmal habe ich schon Mühe. Aber mit frühzeitiger und guter Planung lässt sich das in der Regel gut bewältigen. Und wenn ich weiss, dass es mein Projekt ist und es gut laufen muss, bin ich auch bereit, dafür einen Teil meiner Freizeit einzusetzen.

Was bedeutet für dich Wertschätzung in deinem Job?  
Für mich bedeutet Wertschätzung ehrliches Feedback, Vertrauen, Anerkennung und dass mein Potenzial ausgeschöpft wird. Dazu gehört auch, dass mir Verantwortung übertragen wird, indem ich Teilprojekte leite und darf und Deadlines einhalte. Am wichtigsten ist mir Vertrauen – ohne kann man sich nicht weiterentwickeln.

Was motiviert die Generation Z zu Bestleistungen?
Mich motivieren spannende Aufgaben, auf jeden Fall Verantwortung und das Gefühl, etwas zu bewirken und weiterzukommen.

Welche Bedeutung haben für dich die Themen psychische Gesundheit und Stressbewältigung?
Ich glaube, psychische Gesundheit ist sehr wichtig. Durch die vielen BILAs und den Austausch mit meinem Vorgesetzten können solche Themen frühzeitig angesprochen werden. So lässt sich Stress besser bewältigen, damit man nicht zu sehr darunter leidet.