Der monatliche Rückblick mit den wichtigsten Entwicklungen bei der Digitalisierung von Schweizer Gemeinden, Städten, Kantonen und dem Bund.
Digitale Verwaltung in der Schweiz
Digitale Landsgemeinden in Glarus und Appenzell Innerhoden
Der Kanton Glarus streamt seine Landsgemeinde neu live und archiviert Tonaufnahmen bis zurück bis ins Jahr 1956. Im Gegensatz dazu verzichtet Appenzell Innerrhoden offiziell auf eine Aufzeichnung – überträgt aber den Anlass live im Internet.
Digitalisierung im Kanton Solothurn stockt
Eine externe Analyse zeigt, dass dem Kanton Solothurn eine strategische Gesamtsicht auf seine Digitalisierungsprojekte fehlt. Der Regierungsrat wird angehalten, Kompetenzen zu schärfen und departementsübergreifende Zusammenarbeit zu stärken.
Ostschweizer Kantone erforschen KI in der Verwaltung
Die Ostschweizer Kantone und Graubünden haben gemeinsam eine Studie gestartet, die Potenziale von künstlicher Intelligenz für effizientere Behördendienstleistungen untersuchen soll.
E-ID-Referendum wohl zustande gekommen
Gegner der neuen E-ID, darunter die Organisationen «Freunde der Verfassung» und «Mass-voll», haben laut eigenen Angaben über 63'000 Unterschriften gesammelt. Die offizielle Bestätigung steht noch aus. Im Gegensatz zum ersten, 2021 abgelehnten E-ID-Gesetz, das noch die Herausgabe der E-ID durch Private vorsah, unterstützt die «Digitale Gesellschaft Schweiz» die erneuerte Vorlage.
Verein eCH arbeitet an Datenstandards für die Politik
Eine neue Fachgruppe soll sich mit der Digitalisierung politischer Geschäfte beschäftigen. Dafür soll deren Datenstruktur verbessert werden.
Luzerner Onlineschalter ist ein Erfolg
Seit rund einem Jahr ist das E-Government-Portal des Kantons verfügbar. Die rund 150 Services werden rege genutzt. Ab 2026 sollen kommunale Services in die Plattform integriert werden.
Digitale Integrität: Gegenvorschlag im Kanton Zürich
Letztes Jahr hat die Piratenpartei eine Initiative für ein Grundrecht auf digitale Integrität eingereicht. Diese fordert ein Recht auf Vergessen, ein Recht auf ein handyfreies Leben und ein Recht darauf, nicht analysiert zu werden. Der Kanton hat Sympathien für das Anliegen, lehnt den Vorstoss aber dennoch ab, weil er die Zuständigkeit beim Bund sieht, und hat einen Gegenvorschlag ausgearbeitet.
Luzerner Gemeinden schliessen sich für Digitalisierung zusammen
Der Luzerner Gemeindeverband will zur Digitalisierung von Dienstleistungen eine eigene Trägerschaft gründen, um die digitalen Interessen der Gemeinden gegenüber dem Kanton besser zu vertreten.
Bundesrat bremst bei Plattform-Regulierung
Seit zwei Jahren liegt dem Bundesrat eine Vernehmlassungsvorlage zur Regulierung von grossen Kommunikationsplattformen wie Google, Facebook, Youtube, X (vormals Twitter) etc. vor. Das Geschäft wurde bereits mehrfach vertagt, dem Vernehmen nach auf unbestimmte Zeit. Mutmasslicher Grund dafür ist die unsichere geopolitische Lage, insbesondere in den USA.
Neue Cyberstrategie im Wallis
Der Staatsrat hat eine entsprechende kantonale Strategie genehmigt. Beteiligt an der Umsetzung sind Gemeinden, Institutionen und kritische Infrastrukturen.
Innovation
Abraxas VOTING nominiert für Leader Digital Award
Die Lösung Abraxas VOTING für Wahlen und Abstimmungen ist Finalist beim Leader Digital Award 2025 in der Kategorie «Organisation». Die Award Night findet am 8. Mai in St. Gallen statt.
Abraxas-CEO als Digital Shaper nominiert
Reto Gutmann, CEO von Abraxas, ist unter den Top 10 der Nominierten für den Titel «Digital Shaper Ostschweiz 2025».
Basel-Stadt will Verwaltung auf M365 umstellen
Der Entscheid, die Basler Verwaltung auf Microsoft 365 umzustellen, stösst auf Kritik. Datenschützer:innen warnen vor Kontrollverlust bei sensiblen Daten und einer Schwächung der digitalen Souveränität.
Einsatz von KI in der Verwaltung
Der Bund entwickelt Richtlinien für vertrauenswürdigen KI-Einsatz in der Bundesverwaltung. Pilotprojekte sollen Datenschutz und Informationssicherheit priorisieren.
Kanton St. Gallen nutzt KI
Eine KI wurde mit den Inhalten der kompletten Website des Kantons trainiert. Damit können Nutzer:innen schneller zu den gesuchten Inhalten der rund 20'000 Seiten und Dokumenten kommen.
Security bei Schweizer Verwaltungen
Meldepflicht für Cyberangriffe in Kraft
Seit 1. April 2025 gilt eine gesetzliche Pflicht, Cyberangriffe auf kritische Infrastrukturen innert 24 Stunden dem Bundesamt für Cybersicherheit (BACS) zu melden. Dazu gehören auch Anbieter von Cloud- und Rechenzentrumsdiensten.
Phishing-Welle und gefälschte E-Mails
Das BACS meldet verstärkten Phishing-Betrug auf Plattformen wie tutti.ch sowie gefälschte E-Mails im Namen von Gemeindepräsidenten.
CVE-Programm kurzfristig gerettet
Die kritische Sicherheitslückendatenbank CVE wird dank kurzfristiger US-Finanzierung mindestens ein weiteres Jahr betrieben. Langfristige Lösungen bleiben gefragt.
Cybersicherheit in der Energieversorgung
Die Schweiz führt neue IKT-Minimalstandards für Wasser-, Gas- und Wärmeversorger ein. Diese sollen das Cybersicherheitsniveau auch bei kleineren Anbietern erhöhen.
Blick auf die zivile Cybersicherheit
Ein Bericht der NZZ zeigt Schwächen bei der Eingliederung des BACS ins Verteidigungsdepartement. Strategien zur Stärkung der zivilen Cybersicherheit fehlen derzeit.
Cyberangriff auf Bosshard-Farben
Der Lackproduzent wurde von der Hackergruppe «Cloak» attackiert. Das Unternehmen musste seine Systeme neu aufsetzen, der Betrieb läuft wieder an.
Ransomware-Attacke auf Verkehrsbetriebe Baden-Wettingen
Gemäss RVBW wurde der Angriff rasch eingedämmt und es flossen keine Kundendaten ab. Die Hackergruppe «Play» behauptet das Gegenteil.