Keine Angst vor der Informationsflut

Daten, Informationen, News: Sie drohen uns täglich zu überrollen. Michelangelo Pistoletto zeigt auf, dass auch ein verspielter Umgang damit möglich ist.

Von Sergio Rota · 7. Juni 2022

Kunstausstellung in der Galleria Continua, Italia des Arte-Povera-Künstlers Michelangelo Pistoletto. ©Sergio Rota, Unsplash

Der italienische Künstler Michelangelo Pistoletto erschuf die Sfera di Giornali, eine Kugel aus aufgeweichten und gepressten Zeitungen, im Jahr 1966 – und noch ein paar weitere dieser Kugeln in den Jahrzehnten darauf. Obwohl zum ersten Mal vor über 50 Jahren erschaffen, hat die Skulptur nichts an ihrer Aktualität verloren – im Gegenteil. Im digitalen Zeitalter sind wir alle mehr denn je mit Unmengen Informationen und Nachrichten konfrontiert. Die Nachrichtenflut wird grösser und schwerer; die Kugel auf dem Bild von Sergio Rota steht in der Galleria Continua Pistoletto in San Gimignano und hat einen Durchmesser von 3.40 Meter.

Die erste Kugel liess Pistoletto damals von der Bevölkerung durch die Gassen Turins rollen, eine spätere Kugel 2010 durch die Strassen Philadelphias. Die Kinder machten aus dem Rollen ein Spiel, unzählige Menschen folgten der Prozession. Nachrichten und Informationen können uns fluten. Sie haben aber eine verbindende Wirkung. Und sie sind der Kitt des gesellschaftlichen Zusammenlebens. Sind sie richtig gefiltert und selektioniert, können wir ihrer spielend Herr werden.