Beim End-to-End-Monitoring prüfen IT-Teams systematisch die Performance von geschäftskritischen Anwendungen, indem sie typische Nutzerinteraktionen immer wieder durch eine spezielle Software simulieren und diese Interaktionen überwachen. Da hinter den Interaktionen keine echten Nutzer, sondern eine Software sitzt, spricht man auch von Synthetic Monitoring.
Besonders interessant sind dabei Metriken wie die Verfügbarkeit, die Antwortzeiten und das Feedback der Applikationen auf die Test-Interaktionen. Bleibt eine erwartete Reaktion aus oder überschreitet die Antwortzeit einen Schwellwert, sollte das Monitoring den zuständigen Mitarbeiter des IT-Teams alarmieren.
Durch die Überwachung von automatisierten Tests können Organisationen mit wenig Aufwand eine hohe Service-Qualität von einer oder mehreren Applikationen gewährleisten und mögliche Probleme umgehend erkennen. Die Umsetzung solcher Tests mag sich komplex und aufwendig anhören. Die öffentliche Verwaltung in mehreren Schweizer Kantonen zeigt jedoch, dass die Umsetzung eines End-to-End-Monitorings kein riesiges Team von IT-Spezialisten benötigt, sondern sich mit dem richtigen Partner leicht umsetzen lässt und gleichzeitig einen grossen Mehrwert liefert.
Synthetic Monitoring mit Robotmk: Praxisbeispiele in der öffentlichen Verwaltung
Robotmk ist eine Open-Source-Erweiterung für das IT-Monitoring-Tool Checkmk. Robot Framework ist ein Open-Source-Tool zur Durchführung von automatisierten Softwaretests. Mit Robotmk kann Abraxas Robot Framework und Checkmk zu einer End-to-End-Lösung verbinden. Dabei sorgt Robotmk dafür, dass Checkmk die automatisierten Tests durch Robot Framework überwachen kann.
Auf der Checkmk Konferenz #7 haben Simon Meggle von Elabit und Jens Dunkelberg von Abraxas Informatik am Beispiel von mehreren Kommunalverwaltungen die Fähigkeiten eines End-to-End-Monitorings mit Robot Framework und Checkmk vorgestellt.
Aktuell überwacht Abraxas 20 Applikationen von Behörden, die Zahl soll sich aber in naher Zukunft auf 100 erhöhen. Im Vortrag ging Jens Dunkelberg im Detail auf zwei Beispiele ein. Zum einen auf das „Elektronische Archiv“ (ELAR), welches Stadtverwaltungen und weitere staatliche Behörden zur Digitalisierung und zur elektronischen Ablage von geschäftsrelevanten Unterlagen nutzen. Zum anderen erläuterte er die Überwachung der „Gemeinsame Informationsplattform Naturgefahren“ (GIN). In dieser App stellen Naturgefahrenfachstellen des Bundes dem Naturgefahrenfachleuten in Bund, Kantonen und Gemeinden ihre Informationen zu verschiedenen Naturgefahren zur Verfügung. In beiden Fällen gewährleistet Abraxas nicht nur die Funktion der Applikationen, sondern prüft auch die Service-Qualität.
Die Beispiele verdeutlichen zudem die Plattformunabhängigkeit von Robot Framework. ELAR ist eine ältere Windows-Applikation, die man langfristig durch moderne Ansätze ersetzen möchte. Trotz des hohen Alters der Software kann Abraxas mit Robot Framework und Robotmk eine hohe Performance der Workflows gewährleisten. Kommt es zum Beispiel bei der Verarbeitung von eingescannten Dokumenten zu langen Wartezeiten, erhält das Monitoring-Team umgehend eine Alarmierung sowie Details zum Problem von Checkmk.
Dabei prüft Robot Framework für unterschiedliche Dokumentgrössen mehrere Metriken wie die Bearbeitungszeit jeweils aus Sicht von Mitarbeitern in verschiedenen Kantonen. Damit gewährleistet Abraxas reibungslose Arbeitsprozesse in den Behörden. Die Mitarbeiter in der Verwaltung können sich darauf verlassen, dass Abraxas mögliche Performance-Probleme umgehend erkennt und adressiert.
GIN dagegen ist eine moderne Web-Applikation, die zum Beispiel auch Polizei und Notdienste für Katastrophenfälle nutzen. Hier gewährleistet Abraxas, dass die Daten bei einer Anfrage der Nutzer richtig dargestellt werden. GIN bündelt Informationen zu Gefahren aus mehreren Quellen und stellt diese beispielsweise in Diagrammen dar. Dabei kann es beim Abruf oder der Visualisierung der Daten zu Fehlern kommen, so dass einzelne Datensätze nicht miteinbezogen oder falsch dargestellt werden. Mit Robotmk sieht Abraxas in Checkmk umgehend, falls eine mögliche Nutzerinteraktion nicht wie geplant durchführbar ist und kann das Problem umgehend beseitigen.
Im Beispielbild prüft Robot Framework den Nutzerzugriff auf Wetterstationen in der Schweiz an verschiedenen Orten. Die Wetterstationen liefern den Nutzern beispielsweise Informationen zu möglichen Gefahren durch Regen- und Schneefall.
Das Monitoring-Team muss die Tests nicht live am Bildschirm mitverfolgen, sondern wird alarmiert, wenn zum Beispiel eine Station keine Daten liefert oder diese nicht richtig abbilden kann. Dadurch können Notdienste sich auf die Daten der Applikation verlassen.
Der grösste Vorteil von Robotmk ist der geringe Aufwand bei der Umsetzung. Zudem fallen keine Kosten für die Open-Source-Lösung an. Als erfahrener Monitoring-Experte ist Jens Dunkelberg von Robotmk begeistert: „Ich bin von der Zukunftssicherheit von Robotmk überzeugt. Robot Framework und Checkmk sind etablierte Lösungen, die beständig weiterentwickelt werden und eine breite Nutzerbasis haben.