Das US-Aussenministerium erhöht die Belohnung für Informationen, die zur Identifizierung von Mitgliedern von mutmasslich staatlich geförderten nordkoreanischen Hackergruppen führen. Statt wie bis anhin 5 Millionen Dollar offeriert das Ministerium neu 10 Millionen Dollar Kopfgeld. «Got a tip on the Lazarus Group, Kimsuky, Bluenoroff, Andariel, or others? Send it to RFJ via our TOR-based tip line», so das Ministerium auf dem Twitter-Account des speziellen Programms «Rewards for Justice».
Hohe Beute, gefährdete Infrastruktur
Die erhöhte Summe wird damit erklärt, dass die verdächtigen Gruppen Angriffe auf kritische Infrastrukturen der USA ausgeführt hätten. Für sachdienliche Informationen zu nordkoreanischen Hacker-Angriffen und Angreifern boten die USA laut Medien bis anhin «nur» maximal 5 Millionen Dollar. 2022 beschuldigten die USA drei Software-Entwickler, die für den Geheimdienst Nordkoreas arbeiten, eine grosse, jahrelange Hacking-Aktion durchgeführt und so mehr als 1,3 Milliarden Dollar an Geld und Kryptowährung erbeutet zu haben. Dabei sollen Banken oder auch Hollywood-Filmstudios betroffen gewesen sein. Das FBI publizierte Fahndungsaufrufe für die Verdächtigen.
Nordkorea wird von diversen Behörden, IT-Security-Forschern sowie IT-Security-Anbietern verdächtigt, eines der führenden Länder für staatlich geförderte Cyberkriminalität zu sein. Bekannt wurden bis anhin primär Hackerangriffe von Gruppen wie «Lazarus» zur Sanktionsumgehung und Devisenbeschaffung. Ein Expertengremium der Vereinten Nationen, das die Sanktionen gegen Nordkorea überwacht, hat dem Land vorgeworfen, erbeutete Gelder zur Unterstützung seines Atom- und Raketenprogramms zu verwenden, um die Sanktionen zu umgehen.