Vor Kurzem kündigten die estnischen Verkehrsbehörden an, dass sie bereit seien, den weltweit ersten digitalen Fahrzeug-Zulassungsdienst zu starten. Der neue Dienst ist ein wichtiger Schritt zur weiteren Verbesserung des E-Governments, wofür das baltische Land bekannt ist.
Bislang war die Erstzulassung eines Fahrzeugs – die Zulassung unmittelbar nach der Einfuhr nach Estland – in den meisten Fällen nur durch einen Besuch in einem der Büros der Verkehrsverwaltung möglich.
In diesem Jahr wird ein neuer Self-Service eingeführt, der es neuen Fahrzeugbesitzer:innen ermöglicht, Fotos von ihren Fahrzeugen zu machen und diese hochzuladen, ohne das Haus oder den Arbeitsplatz zu verlassen. Das Fahrzeug muss nur dann in ein Büro der Verkehrsverwaltung gebracht werden, wenn zusätzliche Kontrollen erforderlich sind.
Joel Jesse, Leiter der Mobilitätsmanagementdienste bei der Verkehrsverwaltung, ist überzeugt: «Damit sparen wir definitiv Geld und Zeit der Kunden und können die Abläufe schneller und effizienter gestalten.»
Abraxas CARI
Die führende Geschäftsverwaltung für Strassenverkehrs- und Schifffahrtsämter bietet sämtliche Services rund um Führer-, Fahrzeug-, Schilder- und Prüfungswesen. Sie beinhaltet zudem E-Services für Privatkunden und Garagisten.
Bei der obligatorischen Fahrzeugprüfung kommt die App CARI Inspect für Tablets zum Einsatz. Die Übertragung der Daten in die Fachapplikation erfolgt automatisch, und auch die Auswertung der Daten sowie die Archivierung respektive das Dokumentieren der Mängel gestalten sich mit CARI Inspect effizienter.
Die Lösung steht aktuell bei 17 Kantonen sowie dem Fürstentum Lichtenstein im Einsatz. In einem weiteren Kanton wird Abraxas CARI derzeit eingeführt.
Software erkennt Schäden automatisiert
Der Service wurde in Zusammenarbeit mit dem Startup DriveX entwickelt, das ein System zur Ferninspektion von Fahrzeugen entwickelt hat, plattformunabhängig verfügbar als Browser-App. Mithilfe von KI kann die Software Schäden erkennen und ein Auto in nur wenigen Minuten automatisiert inspizieren. Das System wird bereits von Versicherungsgesellschaften genutzt.
Das DriveX-System hilft dabei, qualitativ hochwertige Fotos zu erstellen, die durch verlässliche Metadaten ergänzt werden, so dass die Mitarbeitenden der Verkehrsbehörde beurteilen können, ob das Fahrzeug allen Vorschriften entspricht.
Für die Kunden ist das System intuitiv und einfach zu bedienen. Interaktive Anweisungen und KI-Technologien, wie z. B. Computer Vision, werden eingesetzt, um die Qualität des Ergebnisses zu gewährleisten.
Dieser Text erschien zuerst bei TheMayor.EU
TheMayor.EU – das europäische Portal für Städte, Bürgerinnen und Bürger – zielt darauf ab, das Verständnis und den Zusammenhalt zwischen den Bürger:innen der Europäischen Union, den lokalen Behörden und den EU-Institutionen zu verbessern. Im Abraxas Magazin erscheinen ausgewählte Beiträge als deutsche Übersetzungen.
Über Tzvetozar Vincent Iolov
Vincent ist Redakteur bei TheMayor.EU. Er hat einen Bachelor-Abschluss in Tourismusmanagement (Universität Pretoria) und einen weiteren in Europa- und Lateinamerikastudien (Universität Toronto) sowie einen Master-Abschluss in internationaler Geschichte (Geneva Graduate Institute). Er ist sehr interessiert daran, was in Europa und darüber hinaus kulturell und politisch passiert, und glaubt, dass die Regionen des alten Kontinents eine stärkere Stimme brauchen.