Frankreich bereitet sich auf einen möglicherweise harten Winter vor. Die Regierung verfolgt eine Politik der Energiesparsamkeit und hat bereits verschiedene Massnahmen erlassen.
Trotz der Vorbereitungen könnte es im Winter zu einer Situation kommen, in der die Belastung des Stromnetzes reduziert werden muss – zum Beispiel mit einer geplanten, kurzzeitigen Stromabschaltung in einem definierten Gebiet. Die Stromversorgung darf aber nicht länger als zwei Stunden am Stück und für nicht mehr als 4 Millionen Menschen gleichzeitig unterbrochen werden.
EcoWatt – die Wetterprognose für die Stromversorgung
Zusammen mit dem Netzbetreiber RTE France hat die Regierung die App EcoWatt lanciert – sozusagen als Wettervorhersage fürs Stromnetz. Damit kann der Stromverbrauch im Land in Echtzeit überwacht werden und eventuelle Stromausfälle können vorhergesagt werden. Im Fall einer kritischen Versorgungssituation erhalten Nutzer:innen eine Warnung per App, E-Mail oder SMS.
Energiedashboard des Bundes
Eine ähnliche Lösung gibt es auch in der Schweiz: Im Auftrag des Bundesamts für Energie betreibt Abraxas das Energiedashboard Schweiz. Dieses stellt die wichtigsten Kennzahlen zur Versorgungssituation grafisch dar: Daten zum Verbrauch von Strom und Gas und zur Entwicklung der Preise. Hinzu kommen Wetterinformationen. Die Informationen zum aktuellen Stromverbrauch basieren auf Modellen. Bis das Dashboard auch Echtzeitdaten darstellen kann, dürfte angesichts des niedrigen Digitalisierungsgrads der Strombranche noch einige Zeit verstreichen, heisst es bei Radio SRF1. Aber hilfreich kann das Energiedashboard Schweiz dank rund 300 Datenquellen aus dem In- und Ausland jetzt schon sein.
Gemeinsam den Stromunterbruch abwenden
Im Falle eines kritischen Alarms werden die Netznutzer:innen aufgefordert, ihren Stromverbrauch freiwillig durch sogenannte Öko-Massnahmen zu reduzieren, um Stromunterbrüche oder gar -ausfälle zu vermeiden. Wenn eine Überlastung des Stromnetzes vorhergesagt wird, können die Einwohner:innen so ihren Stromverbrauch aktiv reduzieren.
Die von den französischen Behörden empfohlenen Massnahmen entsprechen im Grossen und Ganzen den vom Bundesrat verbreiteten Strom-Spartipps:
- Reduzieren Sie die Heiztemperatur;
- Begrenzung oder Reduzierung der Beleuchtung;
- Schalten Sie unnötige Bildschirme und Lichter aus;
- Verzicht oder begrenzter Einsatz bestimmter Haushaltsgeräte (Geschirrspüler, Waschmaschine usw.);
- den Gebrauch von Kochgeräten einschränken.
- Lässt sich ein Stromausfall nicht vermeiden, erhalten Einwohner:innen eine Benachrichtigung, damit sie sich auf die Ausfallzeit vorbereiten können.
Dieser Text erschien zuerst bei TheMayor.EU
TheMayor.EU – das europäische Portal für Städte, Bürgerinnen und Bürger – zielt darauf ab, das Verständnis und den Zusammenhalt zwischen den Bürger:innen der Europäischen Union, den lokalen Behörden und den EU-Institutionen zu verbessern. Im Abraxas Magazin erscheinen ausgewählte Beiträge als deutsche Übersetzungen.