«Nichts in dieser Welt ist sicher, ausser dem Tod und den Steuern», sagt der Volksmund. Heute müssten wir das Bonmot ergänzen mit «und dem Bedarf nach einer neuen Steuerlösung».
Dies, weil sich die Limiten der «klassischen» monolithischen Steuersysteme immer deutlicher zeigen. Sie funktionieren zwar weiterhin und wir müssen ihnen Sorge tragen. Sie erlauben auch eine gewisse Automatisierung und Kommunikation zwischen Systemen. Aber mittelfristig müssen sie durch komplett neue Lösungen ersetzt werden.
Dies ist den Steuerämtern klar, denn sie müssen effizient sein, Steuerpflichtige und deren Bedürfnisse respektieren, attraktive Arbeitsinstrumente bieten und sich mehr und mehr mit anderen Gemeinden und dem Kanton vernetzen.
Neue und neuartige Steuerlösung für die Schweiz
Für Abraxas sind Steuerlösungen seit Jahrzehnten ein bedeutendes Thema und wir haben viel Erfahrung in diesem, auch technisch hoch komplexen, Gebiet gesammelt. Gerade deshalb investieren wir seit 2019 in die zukünftige Steuerlösung der Schweiz. Wir haben den Anspruch, unter dem Namen Abraxas TAXA bald eine neue und neuartige Standard-Steuerlösung für alle Kantone und Gemeinden anzubieten.
Sie basiert auf klaren, einheitlichen Philosophien und Prinzipien: Sie ist modular, flexibel, offen, effizient und Cloud Native (kann somit als Software as a Service – SaaS – angeboten werden). Sie umfasst den gesamten Steuerprozess und bindet auch die Einwohner:innen und Unternehmen ein.
Anders als herkömmliche Lösungen setzt Abraxas TAXA auf einen konsequent modularen Aufbau mit offenen Schnittstellen. Das bedeutet: Steuerverwaltungen definieren selbst, ob sie alle Module als Gesamtlösung oder einzelne Module für bestimmte Aufgaben einsetzen möchten. Diese neue Gestaltungsfreiheit ist einzigartig in diesem Bereich und bringt viele Vorteile. Abraxas TAXA kann überwiegend auf individuelle technische und gesetzliche Anforderungen hin konfiguriert werden. Die Lösung ist jederzeit erweiterbar und interagiert problemlos mit Drittanwendungen. Statt «alles oder nichts» heisst es «genau so, wie gewünscht».
Ich habe mich sehr gefreut, als klar wurde, dass unsere progressive Philosophie im Einklang mit der Strategie der Schweizerischen Steuerkonferenz (SSK) steht und so Investitionssicherheit für alle gewährleistet ist.
Um bei diesem Thema zu bleiben: Zukunftsfähige Lösungen müssen auch die Anwender:innen zufriedenstellen und ihren Alltag erleichtern. Darum fliesst deren Input regelmässig in die Entwicklung von TAXA ein.
Steuern und künstliche Intelligenz?
Zufriedenstellen muss die Lösung in erster Linie das Amt, deren Mitarbeitende und die Steuerpflichtigen. Wichtig ist aber auch, dass die Lösung «technologisch offen» für neue Entwicklungen ist. Beispielsweise wird derzeit viel über das Thema Künstliche Intelligenz (KI) im Bereich der Prozess-Automatisierung, auch in den Steuerämtern, diskutiert.
Als Wirtschaftsinformatiker mit einem Master in einem Bereich der KI interessiert mich das Thema natürlich persönlich sehr. Zukünftige Entwicklungen, bspw. gerade die Diskussion und Forschung rund um Explainable KI, werden sicherlich dazu beitragen, dass solche Algorithmen uns zukünftig in der täglichen Arbeit gut unterstützen können. TAXA ist bereits heute so gebaut, dass auch solche neuen Ansätze zukünftig integriert werden können.
Vorher schon, und dies liegt mir speziell am Herzen, muss die Datenmigration gelingen. Mit einem fortschrittlichen «Migration First»-Ansatz stellen wir parallel zur Entwicklung jeder Funktion sicher, dass alle nötigen Daten bestmöglich aus den vorhandenen Systemen zu TAXA migriert werden können.
Unsere künftige Standardlösung kann schon in wenigen Monaten zeigen, was sie kann: Die ersten beiden Pilotgemeinden starten bereits 2023 mit Abraxas TAXA.
Über Martin Kunz
Martin Kunz ist seit 2019 Mitglied der Geschäftsleitung von Abraxas und leitet den Bereich Steuern. Der in Deutschland und England diplomierte Wirtschaftsinformatiker ist verheiratet und Vater von zwei Kindern.