Raffael Flore geht für seine Gemeindekunden auf Mission.
Wie haben Sie ihre Gemeindekunden in den letzten zwei Jahren erlebt?
Meine Gemeindekunden im Kanton Zürich und Kanton Aargau fielen kurz nach Ausbruch der Pandemie in eine gewisse Schockstarre – wie eigentlich der Rest der Welt auch. Sie waren – gemäss den Vorgaben des Bundes – für 5, 6 Wochen gezwungen, unterzutauchen. Sie haben sich aber sehr schnell aus dieser Situation gelöst und waren der sichere Ankerpunkt für die Bevölkerung – was wichtig war, damit das öffentliche Leben wieder vorwärtsgehen konnte. Die Gemeinden wurden sich in dieser Zeit stark bewusst, dass Digitalisierung nicht nur Trend, sondern Gebot der Stunde ist – ein entsprechender Digitalisierungsschub war die logische Folge.
Stichwort vorwärts. Wie sieht eine ideale Gemeindeverwaltung der Zukunft aus?
Die Gemeinde der Zukunft wird sich in einem hybriden Ansatz wiederfinden. Die Services müssen letztendlich beim Bürger passieren – nicht ausschliesslich auf der Gemeinde. Gewisse Themen werden zwar immer vor Ort stattfinden – ein Todesfall benötigt zwischenmenschliche Interaktion. Die Abfrage meiner Steuerdaten hingegen, kann auch 24/7 beispielsweise über einen Chatbot laufen. Hybrid ist also beides, digital und analog. Da haben wir aus beiden Welten das Beste.
Wie kommen wir dahin?
Wir kommen zur hybriden Gemeinde, indem wir uns die verschiedenen Bedürfnisse etwas genauer anschauen. Die Zielgruppe der Gemeinde ist nicht zu unterschätzen: sie ist zwischen 0 und 100 Jahre alt. Diesen Gegebenheiten müssen wir uns anpassen. Eine ältere Person kann oder will nicht über einen Chatbot kommunizieren, eine jüngere Person will unbedingt. Unser Angebot muss sich in diese Richtung bewegen, so dass die Gemeinde alles aus einer Hand bei uns beziehen kann: Sie soll hochmodern kommunizieren, aber auch zuverlässig vor Ort arbeiten, um auch in Zukunft der Ankerpunkt für alle Einwohnerinnen und Einwohner sein zu können – ob nun digital oder analog.