Digital auf die Autobahn: 48 % nutzen die E-Vignette

Seit 2023 gehört das jährliche Kratzen der Vergangenheit an. Der Haarföhn bleibt im Badezimmer, die Rasierklinge in der Küche: Die Schweizer Autobahnvignette ist auch als E-Vignette erhältlich, verknüpft mit dem eigenen Kennzeichen. Schon im dritten Jahr ihres Bestehens gehört die elektronische Vignette zu den zehn meistgenutzten digitalen Behördendienstleistungen: Gemäss der nationalen E-Government-Studie 2025 haben 48 % der Befragten auf die elektronische Variante umgestellt.

Von Samuel Näf · 15. April 2025

Dieser Anblick ist bald eine Seltenheit. (Foto: Baloncici)

Jeweils pünktlich Anfang Februar stehen sie an den Autobahnausfahrten und schauen ganz genau auf die Windschutzscheibe der vorbeifahrenden Fahrzeuge: Polizist:innen bei der Vignettenkontrolle. Seit Mitte 2023 ist für die Kontrolle eine zusätzliche App nötig. Die Nutzung der Schweizer Autobahnen und Autostrassen ist seit da auch mit der E-Vignette möglich. Dabei muss kein Aufkleber an der Windschutzscheibe angebracht werden. Die E-Vignette ist mit dem eigenen Kennzeichen verknüpft. Halter:innen von Wechselnummern profitieren beim neuen System.

Hohe Akzeptanz der E-Vignette

Wie die kürzlich publizierte nationale E-Government-Studie 2025 zeigt, ist die E-ID auf Platz sieben der abgefragten Behördenleistungen. So haben 48 % der Befragten angegeben, die E-Vignette zu nutzen. Weitere 22 % haben den Service noch nicht in Anspruch genommen, würden es aber gerne. Lediglich 12 % geben an, kein Interesse an der elektronischen Variante zu haben. Für weitere 16 % ist der Service aus verschiedensten Gründen nicht relevant (z. B. weil sie kein Motorfahrzeug besitzen).

Bund warnt vor Abzocke bei Bezug über inoffizielle Kanäle

Die E-Vignette wird vom Bundesamt für Zoll und Grenzschutz herausgegeben und ist über das offizielle Via-Portal bestellbar. Zum Start schiessen die E-Vignetten-Händler aber aus dem Boden wie Pilze: Oft täuschend echt das offizielle Portal nachahmend bieten sie die Bestellung der elektronischen Autobahnabgabe über den eigenen Online-Shop an. Die E-Vignette erhalten Kund:innen zwar, doch oft fallen Zusatzgebühren an, ohne dass die Zwischenhändler einen Mehrwert bieten. Dank gezielten Werbeschaltungen werden sie gerade Nutzer:innen aus dem Ausland oft in den Top-Ergebnissen der Suchmaschinen angezeigt. Daneben sind dem Bund auch Fälle bekannt, bei dem Cyberkriminelle mittels gefälschten Seiten versuchen, über die E-Vignetten-Bestellung an die Kreditkartendaten ihrer Opfer zu gelangen.

Nutzung wird weiter zunehmen

Egal ob über mehr oder weniger seriöse Zwischenhändler oder das Via-Portal des Bundes: Die Verbreitung der E-Vignette wird weiter zunehmen und dereinst womöglich die physische Variante ganz ablösen. Noch im Jahr 2024 hat der Bund für die E-Vignette einen offiziellen Verkaufsanteil von 35 % angegeben. Nach den Resultaten der E-Government-Studie kann für das laufende Jahr ein höherer Anteil erwartet werden.

Abraxas CARI: So verwalten Strassenverkehrsämter in der ganzen Schweiz Kennzeichen

Die führende Geschäftsverwaltung für Strassenverkehrs- und Schifffahrtsämter bietet sämtliche Services rund um Führer-, Fahrzeug-, Schilder- und Prüfungswesen. Sie beinhaltet zudem E-Services für Privatkunden und Garagisten.

Bei der obligatorischen Fahrzeugprüfung kommt die App CARI Inspect für Tablets zum Einsatz. Die Übertragung der Daten in die Fachapplikation erfolgt automatisch, und auch die Auswertung der Daten sowie die Archivierung respektive das Dokumentieren der Mängel gestalten sich mit CARI Inspect effizienter.

Die Lösung steht aktuell bei 17 Kantonen sowie dem Fürstentum Lichtenstein im Einsatz. Weitere drei Kantone nutzen AVEDRIS Motorfahrzeug von Abraxas.

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