In Orbit

Wer sich traut: Betreten erlaubt. Was in Museen und Ausstellungen oft verboten ist, dazu wird in der Kunstsammlung Nordrhein-Westfalen explizit aufgefordert. Einzige Herausforderung: Die begeh- und fassbare Rauminstallation «in orbit» schwebt in über 25 Metern Höhe. Neu gibt es dank VR-Erlebnis eine «bodenverhaftete» Alternative – auch online, ganz einfach von zuhause aus.

Von Tomás Saraceno · 16. Dezember 2022

Der argentinische Performance- und Installationskünstler Tomás Saraceno hat unter der gewaltigen Glaskuppel der Sammlung K21 ein begehbares, 2500 Quadratmeter umfassendes Kunstwerk geschaffen mit nahezu transparenten Stahlnetzen, auf drei Ebenen und mit fünf luftgefüllten «Sphären». Die Installation wirkt wie eine surreale Landschaft, ein Wolkenmeer oder wie der Weltraum mit seinen schwerelosen Planeten.

© Studio Tomás Saraceno 2013 © Kunstsammlung NRW

Jetzt auch virtuell
Dieses Jahr hat Tomás Saraceno die Idee weiterentwickelt mit «AEROCENE: FREE THE AIR. “Orbit-s” For a Post-Fossil Fuel Era»: ein Open Source VR-Set, quasi als interaktive Komponente von «in orbit». Bei diesem Flug bleibt man mit beiden Beinen auf der Erde und erlebt trotzdem eine aerosolare Reise, die auf den Prinzipien der Thermodynamik beruht: Nur von der Luft angehoben, nur von der Sonne erwärmt und nur von den Strömen der Winde getragen, fliegt man um die Welt, für einmal ganz ohne fossile Brennstoffe, Emissionen, Solarpanels oder Lithiumbatterien.

Unser Tipp: online
Wer es nicht bis nach Düsseldorf schafft, kann mittels «Aerocene Float Predictor» zumindest verschiedene «aerosolare Reisen» am Computer zu Hause nachempfinden.

© Thomas Saraceno, Düsseldorf / Kunstsammlung Nordrhein-Westfalen