Vor zwei Monaten hinterfragten wir mit einem Werk des Berliner Fotografen Marius Sperlich, für das er Instagram als Kanal verwendete, den Wert von «Likes» auf Social Media als neuer «Währung». Auch als Karriere-Sprungbrett haben sich Instagram & Co. längst etabliert, wie das Beispiel von Jeremy Cohen zeigt, der am 21. März 2020 mitten im Corona-Lockdown auf Instagram die erste von mehreren Foto-Serien «Roof Culture during quarantine» postete.
Na und? – Er erreichte damit wohl viel rascher eines seiner beiden grossen beruflichen Ziele, als er sich je hätte träumen lassen. Bereits am 30. März jubelte er auf Instagram: «Ich habe das Cover der neuen @nymag-Ausgabe geschossen, die heute herausgekommen ist. Ich kann es immer noch nicht glauben, es ist mein erstes Cover und es ist für ein legendäres Magazin. Dieses Foto sowie mehrere Fotos aus meiner Serie ‹Quarantine Rooftop Culture› sind in dieser Ausgabe enthalten, die einen Leitfaden zum Überleben der Plage bietet, die wir durchleben. Ich habe die ganze Serie aus der Sicherheit meiner eigenen Wohnung geschossen.» Und am 6. April auf seinem Blog: «Vor ungefähr zehn Jahren, als ich anfing, Fotografie als Beruf auszuüben, habe ich mir zwei grosse Ziele gesetzt. Eines bestand darin, ein Plakatsujet zu schiessen, das am Times Square zu sehen sein wird, und das zweite darin, ein Cover einer Zeitschrift zu schiessen. Heute habe ich dieses Ziel erreicht.»
Übrigens, wenn’s bei Ihnen irgendwo in der Erinnerung «klingelt»: Ja, das ist derselbe Typ, der es im März auch ins Friday-Magazin von 20minuten.ch geschafft hat, weil er auf Tiktok dokumentiert hatte, «how to date while being quarantined»...