5 Fragen an Maria Pappa

Die Stadtpräsidentin von St. Gallen treibt die Entwicklung zur smarten Stadt voran: ein Gespräch über Open Data und die ständige Verfügbarkeit von Informationen.

Von Gregor Patorski und Samuel Näf · 11. Mai 2022

Wo und wie sind Sie beruflich und privat «digital»?
Ich bin praktisch die ganze Zeit digital unterwegs. Zum Beispiel beim Telefonieren: Geschäftlich setzen wir bei der Stadt St. Gallen auf digitale Telefonie. Privat setze ich auf Whatsapp, Social Media und all die anderen Möglichkeiten, die man zum Telefonieren übers Internet hat.

Welchen Nutzen sehen Sie in der Digitalisierung?
Wenn ich etwas schnell wissen möchte, kann ich ins Internet, um kurz nachzuschauen. Das war früher natürlich nicht so einfach: Teilweise musste man dafür ganze Bibliotheken durchforsten. Heute haben wir das ganze Wissen schnell verfügbar und können es rasch abrufen. Dies kann natürlich auch den Nachteil haben, dass es zu viele Daten hat – die «richtigen» Informationen zu finden, ist deshalb nicht einfach. Dennoch ist es praktisch, dass Kontakte und Kommunikation von überall her möglich sind.

Für mich sollte die Digitalisierung den Alltag vereinfachen. So, dass wir Zeit gewinnen für die Erledigung von anderen Arbeiten, die man sonst nicht hätte machen können. Maria Pappa

Wie begegnen Sie für die Stadt St. Gallen Herausforderungen bei der digitalen Transformation?
Für uns ein sehr wichtiges Anliegen. Wir haben bei der Stadt speziell eine Person, die für diese Themen angestellt worden ist, um die Stadt als smarte Stadt weiterzuentwickeln. Es ist für uns ein wichtiges Thema, an dem wir konstant dran sind. In der Corona-Pandemie haben wir alle nun auch realisiert, wie Home-Office eine andere Gewichtung erhalten hat. Die Stadt war hier bereits sehr gut aufgestellt. Zwar hatten wir noch nicht für alle Mitarbeitenden Laptops zur Verfügung, aber wir hatten bereits die Möglichkeit, dass man auch von privaten Geräten auf unser Netz zugreifen konnte. Wir sind im Grossen und Ganzen bereits sehr gut unterwegs.

Welche digitalen Trends interessieren Sie besonders?
Open Data finde ich persönlich sehr spannend, vor allem die Frage: Wie gehen wir grundsätzlich mit unseren Daten um? Ist es vielleicht eines Tages sogar so weit, dass ich damit verdienen kann, wenn die Menschen wissen, wann, wo und wie ich im Internet verkehre und welche Seiten ich anschaue? Das ganze Datenmanagement ist ein wichtiges Thema: Wer hat hier die Obhut?

Ihr persönlicher Wunsch bei der Digitalisierung?
Für mich sollte die Digitalisierung den Alltag vereinfachen. So, dass wir Zeit gewinnen für die Erledigung von Arbeiten, die man sonst nicht hätte machen können. Gleichzeitig hoffe ich, dass die dunkle Seite des Internets respektive der ganzen Digitalisierung nicht stärker wird.