5 Fragen an Patrik Fischer

51, Leiter des Informatikdienstes der Stadt Gossau SG wünscht sich eine smartere Verwaltung und mehr Vertrauen in die Digitalisierung. Zu Hause lebt er bereits in einer smarten Zukunft.

Von Gregor Patorski und Samuel Näf · 4. Oktober 2021

Fünf Fragen zur Digitalisierung an Patrik Fischer

Zu Hause setze ich voll auf mein Smarthome, und meist weiss mein Auto schon beim Öffnen der Türe, wohin ich fahren möchte. Patrik Fischer

Wo und wie sind Sie beruflich und privat «digital» unterwegs?

Patrik Fischer: Bei Beschaffungen von Applikationen oder Infrastruktur überlegen wir uns jeweils, was wir automatisieren, vereinfachen oder optimieren können. Zu Hause setze ich voll auf mein Smarthome: Meine Wohnung weiss, um welche Zeit welche Lampe leuchten soll, welche Musik in welcher Lautstärke angesagt ist, und meist weiss mein Auto schon beim Öffnen der Türe, wohin ich fahren möchte.

Welchen Nutzen sehen Sie in der Digitalisierung?

Digitalisierung soll uns helfen, Tätigkeiten zu vereinfachen, damit wir mehr Zeit für komplexe oder situative Aufgaben haben. Sie reduziert Leerläufe und optimiert Prozesse. Ich glaube aber auch, dass die Digitalisierung auf einen Fundus von Feedbacks, Informationen und Resultaten zurückgreifen soll, um mir eine optimale Antwort oder einen konkreten Vorschlag liefern zu können.

Wie begegnen Sie Herausforderungen bei der digitalen Transformation?

Digitalisierung ist wichtig, aber man sollte an den richtigen Orten digitalisieren. Daher sollte man sich eine Strategie zurechtlegen. Das hilft dann auch bei Neubeschaffungen, wie zum Beispiel derzeit in Gossau bei der Einführung von ABACUS auf den 1. Januar 2022. Die grosse Challenge ist es – parallel zum normalen Alltag –, alle Fragen nüchtern zu klären, wie können wir die ganzen Prozesse smarter, zeitgemässer aufbauen? Da sind wir um gute Inputs von Abraxas froh: Wie machen das andere? Es macht keinen Sinn, wenn jede Gemeinde das Rad neu erfindet bei der Implementation. Abraxas hat genau im Verwaltungsbereich viel Erfahrung, sie kennen die ABACUS Module, sie kennen die Schnittstellen. So können wir Zeit und Ressourcen sparen.

Welche digitalen Trends finden Sie besonders spannend?

Digitalisierung geht vermehrt in Richtung künstlicher Intelligenz. Zum Beispiel könnte mich ein Chatbot unterstützen. Ich erhalte treffsicher Vorschläge und kann rund um die Uhr gewisse Standarddienstleistungen beziehen. Vielleicht will ich zu Hause nach dem Abendessen ein Baugesuch prüfen via Chatsystem. Dieses meldet mir dann zurück, dass die Ausnutzungsziffer überschritten ist. So kann ich mir den Gang ins Gemeindehaus ersparen und nochmals überlegen, was ich anpassen muss. In diese Richtung muss die Verwaltung noch viel stärker gehen und Mehrwerte für Bürger schaffen

Ihr persönlicher Wunsch bei der Digitalisierung?

Mehr Vertrauen. Zum Beispiel bei der Steuererklärung. Grundsätzlich weiss meine Bank alles: Sie weiss, wie viel Lohn jeden Monat aufs Konto kommt, wie viele Schulden und wie viel Vermögen ich habe und wie viel ich an die Krankenkasse zahle. Da sollten wir Vertrauen haben und sagen: Ja, eigentlich weisst du schon alles. Füll du für mich die Steuererklärung aus. Wenn wir mehr Vertrauen in die Digitalisierung haben, dann haben wir auch einen Mehrwert.