Besser spät als nie – so der Tenor nach der Ankündigung des luxemburgischen Ministeriums für Digitalisierung, die Nutzung elektronischer Wallets irgendwann im ersten Quartal 2024 zuzulassen. Damit lanciert Luxemburg sein E-Wallet ein Jahr später als ursprünglich vorgesehen.
Tatsächlich ist das E-Wallet nur eines von mehr als 400 Digitalisierungsprojekten, die im Grossherzogtum geplant sind. Es ermöglicht es luxemburgischen Bürger:innen, ihre Identität über ihr Smartphone nachzuweisen, um Bankkonten zu eröffnen und staatliche Dienstleistungen in Anspruch zu nehmen, aber auch Autos über elektronische Führerscheine zu mieten und elektronische Unterschriften für offizielle Dokumente zu beglaubigen. Das Wallet wird aber nicht nur von der öffentlichen Hand, sondern auch vom privaten Sektor beim Onlineeinkauf akzeptiert werden.
«European Digital Identity Wallet» nimmt Fahrt auf
Luxemburg ist nicht das einzige Land, das diesen Weg geht: Das EU-Parlament hat kürzlich entschieden, die Einführung des «European Digital Identity Wallets», kurz EUDI, innerhalb von zwei Jahren vorzuschreiben. Tschechien plant die Lancierung ebenfalls für 2024, und einige französische Regionen, wie Hauts-de-Seine und Eure-et-Loir, experimentieren bereits mit der Verwendung von elektronischen Wallets, allerdings können sich die Nutzer:innen dort noch nicht bei der Polizei ausweisen.
Die verschiedenen nationalen Lösungen sollen dank des gemeinsamen EUDI-Standards miteinander kompatibel sein. Die SBB hat sich dem EUDI-Wallet-Konsortium angeschlossen, um die Interoperabilität der Lösung auch in der Schweiz sicherzustellen.
Dieser Text erschien zuerst bei TheMayor.EU
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