
«Die sexuelle Befreiung der Frauen geht Hand in Hand mit der politischen Befreiung. Die Unterdrückung der Frauen hat auch mit der Unterdrückung ihres Körpers zu tun», ist die Regisseurin Petra Volpe überzeugt. Ihr 2017 veröffentlichter, vielseitig gelobter und ausgezeichneter Schweizer Film «Die Göttliche Ordnung» handelt vom Kampf für das Frauenstimmrecht in einem appenzellischen Dorf im Jahr 1971. Vieles hat sich seit damals verändert. So die Digitalisierung der direkten Demokratie. Verschiedene Kantone sind daran, schrittweise E-Voting einzuführen. Anderes, so scheint es, ist immer noch – und weltweit – gleich.
Viva la Vulva
Mit ihrem neusten Kunstwerk «Diva» thematisiert die Brasilianerin Juliana Notari Geschlechterfragen aus einer weiblichen Perspektive. Die 30 Meter grosse Vulva-Skulptur stellt zugleich eine Vulva und eine Wunde dar. «Derzeit erhalten diese Themen stetig mehr Dringlichkeit», schreibt sie auf Facebook und verweist damit wohl auf die aktuelle Regierung unter dem brasilianischen Präsidenten Jair Bolsonaro, der für sexistische und gewaltverherrlichende Aussagen über Frauen bekannt ist. Ihre «Diva» hat auf der ganzen Welt Aufsehen erregt.
Elf Monate Handarbeit
Das insgesamt 33 Meter hohe, 16 Meter breite und sechs Meter tiefe Kunstwerk liegt in einem Kunstpark nahe der brasilianischen Küstenstadt Recife. Juliana Notari hat das Werk dort am 31. Dezember 2020 fertiggestellt und präsentiert. Die elf Monate dauernde Konstruktion erfolgte ausschliesslich in Handarbeit, da die Modellierung der filigranen Formen mit dem Bagger nicht möglich gewesen sei. Das Relief im Boden wurde mit Stahlbeton und Kunstharz überzogen und leuchtet nun im grünen Gras. An der Konstruktion waren rund 20 Männer beteiligt.