E-Government-Briefing

Das Wichtigste auf einen Blick: Der Kanton Bern führt M365 ein; Open-Source-Community verhindert Cyberangriff über Ostern; Kantonspolizei Zürich hat russische Software nur getestet. Diese und weitere News fielen unseren Expert:innen im April auf.

Von Gregor Patorski · 30. April 2024

Der monatliche Rückblick mit den wichtigsten Entwicklungen bei der Digitalisierung von Schweizer Gemeinden, Städten, Kantonen und dem Bund.

Digitale Verwaltung in der Schweiz

E-Voting im Einsatz
Am Wahl- und Abstimmungswochenende vom 14. April konnte in Rorschach SG zum ersten Mal elektronisch abgestimmt werden. 184 Personen haben sich fürs E-Voting angemeldet. «Ich hätte mir ein etwas grösseres Interesse gewünscht», sagt der Rorschacher Stadtschreiber Richard Falk gegenüber dem St. Galler Tagblatt.

M365 für den Kanton Bern
Seit Anfang Jahr wird die Cloud-Software «Microsoft 365» in der Verwaltung des Kantons Bern eingeführt. Das mobile Arbeiten oder die Zusammenarbeit zwischen den Ämtern soll damit vereinfacht werden. Die Datenschutzstelle des Kantons schaut jedoch genau hin, denn sie sieht beim Einsatz der Cloudlösung Risiken.

Auch Thurgau will M365
Das Amt für Informatik des Kantons Thurgau sucht einen Anbieter für Konzeption, Umsetzung und Einführung eines umfassenden digitalen Arbeitsplatzes für alle Mitarbeitenden, der auf der technologischen Basis von Microsoft 365 umgesetzt werden soll.

Kanton Luzern öffnet Onlineschalter
Seit Ende Monat ist der neue Onlineschalter my.lu.ch für Bevölkerung und Unternehmen in Betrieb. Das Projekt will zahlreiche elektronische Dienstleistungen auf einer Website bündeln.

Security bei Schweizer Verwaltungen

Open-Source-Community verhindert Cyberangriff
Eine Gruppe von Open-Source-Entwicklern hat über Ostern eine hochkritische Lücke in einer Fernwartungssoftware für Linux-Server aufgedeckt. Der Fachblog «Das Netz ist politisch» spricht davon, dass die Welt nur durch Zufall knapp «an einer schon lange vorbereiteten, wohl grössten Katastrophe rund um die globale IT-Sicherheit vorbeigeschrammt» sei. Mehr in unserem Security-Briefing vom April.

Bundesamt für Cybersicherheit zu Phishing
Mehr als eine halbe Million Phishing-Meldungen sind 2023 beim Bundesamt für Cybersicherheit (vormals NCSC) eingegangen. Einen Grossteil der betrügerischen Nachrichten haben Cyberkriminelle im Namen der Schweizerischen Post versendet. Die Post warnt deshalb erneut vor gefälschten SMS und E-Mails.

Schweiz soll sicherstes Internetland werden
Der Verein «Swiss Internet Security Alliance» will die Schweiz zum sichersten Internetland machen. Wie die Allianz aus Wirtschaft und Behörden das erreichen will, darüber spricht Präsidentin Katja Dörlemann im Interview mit Swiss Cybersecurity. Der Verein betreibt unter anderem die Informationsplattform «iBarry».

Kantonspolizei Zürich testete Russensoftware
Medienberichten zufolge hat die Kantonspolizei Zürich eine russische Software nur getestet. Für einen realen Fall ist diese gemäss Regierungsrat nie eingesetzt worden. Der Hersteller stammt aus dem Umfeld von Präsident Putin. Der Test-Computer sei nie mit dem Netzwerk der Kantonspolizei verbunden gewesen, schreibt der Regierungsrat. Als 2023 Sicherheitsprobleme bekannt wurden, sei die Software deinstalliert worden.

Europäische Polizeien gegen Verschlüsselung in sozialen Medien
In einer gemeinsamen Erklärung kritisieren die Polizeichefs von 32 europäischen Ländern, darunter auch die Schweiz, die rasche Einführung der Ende-zu-Ende-Verschlüsselung durch die grossen Technologieunternehmen. Sie sind der Meinung, dass diese Massnahmen die öffentliche Sicherheit gefährden, insbesondere den Kampf gegen Pädokriminalität.

 

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Innovation

Erinnerungen an die Schweiz von gestern
Das Bildgedächtnis der Schweiz ist jetzt allgemein unter helveticarchives.ch online verfügbar. Dieses Projekt, das von der ETH-Bibliothek und dem Schweizerischen Bundesarchiv durchgeführt wurde, ermöglicht den Zugriff auf eine umfangreiche Sammlung von historischen Fotografien, Postkarten, Plakaten und anderen visuellen Materialien.

Zürich ist und bleibt weltbeste Smart City
Zum fünften Mal in Folge belegt Zürich Rang 1 auf dem «Smart City Index» des International Institute for Management Development (IMD). Dieses Jahr sind neben Zürich auch Genf (vierter Platz) und Lausanne (siebter Platz) in den Top 10 vertreten.

Doppel-Bronze für Abraxas am «Best of Swiss Web Award»
Bei den diesjährigen «Best of Swiss Web Awards» holt Abraxas zwei Auszeichnungen: Es gab Bronze in den Kategorien Innovation und Public Value. Über die Abraxas-Prämierung und die weiteren Auszeichnungen für Ostschweizer Firmen wie Frontify oder Smartive berichtet East Digital.