Bedeutung
Hybrid Cloud bezeichnet eine IT-Architektur, die öffentliche Clouds wie AWS, Google Services oder Azure mit einer privaten Cloud-Infrastruktur kombiniert. Mit einer hybriden Cloud schaffen Unternehmen und andere Organisationen eine kosteneffiziente und skalierbare IT-Infrastruktur auf der Basis von Cloud-Diensten, die entweder mit anderen geteilt oder exklusiv (privat) genutzt werden können.

Ausgangslage
IT-Infrastrukturen wurden bis zu Beginn der 2000er-Jahre vor allem lokal aufgebaut, mit einem teilweise enormen technischen und organisatorischen Aufwand, um Daten vor Ort zu verarbeiten, in eigenen Rechenzentren oder bei kleinen Unternehmen mit Servern in der sprichwörtlichen «Besenkammer». Das änderte sich mit dem Aufkommen erster Public Clouds, die Software und IT-Services aus gemeinsam genutzten Rechenzentren zur Verfügung stellten und so mehr Kosteneffizienz und Skalierbarkeit synchron zur Entwicklung von Organisation und Geschäftsmodell ermöglichten. Der nächste Schritt war daher nur folgerichtig, Public Clouds mit privaten Clouds zu verknüpfen, sodass bis heute jede Organisation eine individuell ausbalancierte Cloud-Infrastruktur mit öffentlichen und privaten Komponenten erhält. Werden dazu noch mehrere konkurrierende Cloud-Anbieter genutzt und die besten Services kombiniert, spricht man von einer hybriden Multicloud-Umgebung. Sie reduziert die Risiken einer Abhängigkeit von einem Anbieter.
Abraxas verfügt über eine langjährige Erfahrung in Planung und Aufbau leistungs- und anpassungsfähiger sowie gesetzeskonformer Hybrid Clouds für die öffentliche Verwaltung mit Datenhaltung in der Schweiz.
Geschichte
Die Geschichte der Hybrid Cloud ist natürlich eng mit Cloud Computing an sich verbunden, einem IT-Modell, das sich seit den 1960er-Jahren aus geteilten Grossrechnern («Mainframes») entwickelte und in den frühen 2000er-Jahren aufblühte.
2006 stellte Amazon die Amazon Web Services (AWS) vor, mit Diensten, die eines gemeinsam hatten: Sie konnten flexibel genutzt, nach bezogener Leistung abgerechnet werden und ermöglichten es Unternehmen, aus Investitionskosten monatlich planbare Kosten zu machen. Zwei Jahre später startete Google und 2010 lancierte Microsoft Windows Azure (heute Microsoft Azure), um Organisationen mit dezentralen Rechenzentren und standardisierten IT-Services in ihrem Wachstum zu unterstützen.
Datenschutz- und Datensicherheitsbedenken führten dazu, dass sich weiterhin lokale oder private Cloud-IT-Infrastrukturen weiterentwickelten, vor Ort oder in zugewiesenen Rechenzentren. Die Idee der Hybrid Cloud entstand in der Folge aus der Notwendigkeit, die Vorteile von Public und Private Cloud zu verbinden, insbesondere die flexible Anbindung von Rechenressourcen.
Deep Dive
Die Hybrid Cloud wäre ohne einige zugrunde liegende Technologien nie entstanden, darunter etwa Virtual Private Networks (VPN) in den 1990er-Jahren, Multitenant-Architekturen (gleichzeitiger Zugriff auf dieselbe Softwareinstanz), die Virtualisierung von Netzwerken (SDN), Hard- und Software sowie Container und Kubernetes. Mit Letzteren konnten Unternehmen ihre Anwendungen unabhängig von der zugrunde liegenden Infrastruktur bereitstellen. Das förderte die Akzeptanz hybrider Cloud-Architekturen weiter.
Entscheidend beim Aufbau einer Hybrid Cloud ist die Festlegung einer an die Organisation angepassten Strategie, die Infrastruktur, Technologien und Geschäftsprozesse in Einklang bringt. Diese muss fortlaufend angepasst und verfeinert werden – eine hybride Cloud verändert sich darum immer wieder mit den technischen und geschäftsbedingten Anforderungen. Eine erfolgreiche Hybrid-Cloud-Architektur verbindet Private Cloud (On-Premises oder im Rechenzentrum) mit der Public Cloud (z. B. AWS, Azure u. a.) und definiert für besondere Anforderungen und geringere Latenzzeiten Edge-Computing-Knoten. Ausserdem sind einheitliche Betriebssysteme und Plattformen notwendig. Netzwerkkonnektivität (VPN, WAN, APIs), Virtualisierung, Containerisierung und ein einheitliches Hybrid-Cloud-Management sind die zentralen technischen Komponenten.
Die Implementierung startet mit einer Workload-Analyse, der Plattformauswahl unter Berücksichtigung von Kriterien wie Kosten oder Vendor-Lock-in und der Entwicklung von plattformübergreifenden Schnittstellen für Daten und Services. Mit Management-Tools werden die Workloads verwaltet und in die gerade passende Umgebung verschoben. Dazu kommen neuerdings auch KI-optimierte Werkzeuge zum Einsatz.
Wirkung
Die Vorteile einer hybriden Cloud-Architektur sind enorm, darum beruhen die Geschäftsprozesse der meisten Unternehmen und Organisationen heute darauf:
- Agilität und Skalierbarkeit stärken: Ressourcen lassen sich schnell zuweisen und entziehen, wenn es das Business erfordert.
- Ausfallzeiten reduzieren: Bei Nachfragespitzen bleiben die Geschäftsprozesse stabil.
- Kosten senken: Workloads in der Public Cloud senken die Betriebs- und Investitionskosten.
- Zukunftssichere Infrastruktur: Schnellere Einführung und Nutzung von generativer KI und anderer neuer Technologien.
Alle bisher erschienenen Buchstaben im digitalen ABC
-
A
wie Artificial Intelligence
Artificial Intelligence; abgek. AI,
engl. für dt. künstliche Intelligenz, abgek. KI -
B
wie Big Data
Big Data (von englisch big = gross und data = Daten)
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B
wie Bug Bounty
Bug-Bounty-Programm (engl. sinng. Kopfgeld-Programm für Programmierfehler)
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C
wie Cloud
Cloud, w.
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C
wie CERT
CERT, Akronym für engl. Computer Emergency Response Team
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D
wie Digitale Schweiz
1. Digitale Schweiz, w. (die digitale Transformation der Schweiz betreffend)
2. Nebenbedeutung: Teil des Markenversprechens von Abraxas. «Für die digitale Schweiz. Mit Sicherheit» -
D
wie DevOps
DevOps, Kofferwort für Development und Operations
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E
wie E-ID
E-ID, w. (staatlich anerkannte, nationale elektronische Identität)
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E
wie Entra ID
Entra ID, cloudbasierter Identitäts- und Zugriffsverwaltungsdienst von Microsoft; neue Bezeichnung für Azure AD.
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F
wie Firewall
Firewall, w.
engl. für Brandmauer -
F
wie Federated Machine Learning
Federated Machine Learning,
abgekürzt FML, engl. für föderiertes Lernen. -
G
wie Graphical User Interface
GUI, s. (Abk. für engl. Graphical User Interface)
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G
wie GitOps
GitOps,
Kofferwort für Git (Versionskontrollsoftware) und Operations -
H
wie Hermes
Hermes, m.
1. Götterbote aus der griech. Mythologie, u. a. Gott des Handels, Begleiter der Toten in den Hades
2. frz. Familienunternehmen mit Sitz in Paris für Luxus-Modeartikel
3. Abk. für «Handbuch der Elektronischen Rechenzentren des Bundes, eine Methode zur Entwicklung von Systemen», offener Standard zur Führung und Abwicklung von IT-Systemen -
H
wie Hybrid Cloud
-
I
wie IoT
IoT, s.
Abk. für engl. Internet of Things -
J
wie Java
Java, s.
1. kleinste der Grossen Sundainseln (Indonesien)
2. systemunabhängige Programmiertechnologie, besonders für Anwendungen im Internet -
K
wie Kubernetes
Kubernetes, m.
1. Steuermann (altgriechisch)
2. Container-Orchestrierungssystem (Software) -
L
wie Latenz
Latenz, f.
1. Vorhandensein einer noch nicht sichtbaren Sache
2. Zeit zwischen Reiz und Reaktion (Physiologie)
3. symptomfreie Zeit zwischen Ansteckung und Ausbruch einer Krankheit (Medizin)
4. Zeit zwischen Anfrage und Antwort (IT) -
M
wie Malware
Malware, f.
Software, die in Computersysteme eindringen und dort Störungen oder Schäden verursachen kann -
N
wie New Work
New Work, n. od. f.
engl. für Neue Arbeit
Gesamtheit der modernen und flexiblen Formen der Arbeit bzw. der Arbeitsorganisation -
O
wie Outsourcing
Outsourcing, n.
engl. für Auslagerung
Übergabe von Aufgaben und / oder Strukturen eines Unternehmens an externe Dienstleister -
P
wie Proxy
Proxy, m.
engl. für Stellvertreter
ein Vermittler von Anfragen in Computernetzwerken -
Q
wie Quantencomputer
Quantencomputer, m.
Aus Qubits und Quantengattern aufgebauter Computer, der die Gesetze der Quantenmechanik ausnutzt. -
R
wie Redundanz
Redundanz, f.
Zusätzliche technische Ressourcen als Reserve (Technik) -
S
wie Software-as-a-Service
SaaS, (ohne Artikel)
Kurzwort für englisch Software-as-a-Service = Software als Dienstleistung -
T
wie Transport Layer Security
TLS, m.,
Kurzwort für englisch Transport Layer Security (= Transportschicht-Sicherheit) -
U
wie USV
USV, w.,
Abk. für Unterbrechungsfreie Stromversorgung -
V
wie VPN
VPN, n.,
Abk. für engl. virtual private network = virtuelles privates Netzwerk -
W
wie White-Hat-Hacker
White-Hat-Hacker, m.
Ein White-Hat-Hacker (Oder White Hat, engl. für Weisser Hut) ist ein ethischer Hacker für Computersicherheit. -
X
wie XSS (Cross-Site-Scripting)
XSS, s.
Abk. für engl. Cross-Site-Scripting; dieses webseitenübergreifendes Scripting ist eine Angriffsmethode von Cyberkriminellen. -
Y
wie Y2K
Y2K,
Numeronym für das Jahr-2000-Problem, engl. Year und 2K für 2 Kilo = 2000 -
Z
wie z/OS
z/OS,
seit 2001 im Einsatz stehendes Betriebssystem für IBM-Grossrechner

Über Bruno Habegger
Bruno Habegger ist Abraxas-Magazin-Autor und Senior Communication Manager. Er verfügt über eine langjährige Erfahrung im ICT- und Energie-Bereich als Journalist, Contentproduzent und Berater. Er war Präsident einer Regionalpartei und an seinem damaligen Wohnort acht Jahre Mitglied der Sicherheitskommission.