Digitales ABC: O wie...

Outsourcing, n.; engl. für Auslagerung
Übergabe von Aufgaben und / oder Strukturen eines Unternehmens an externe Dienstleister

Von Markus Häfliger · 27. Juli 2023

Bedeutung

Unter Outsourcing versteht man die Übergabe von Unternehmensaufgaben und/oder -strukturen an externe Dienstleister. Die aus dem angloamerikanischen Raum stammende Wortschöpfung setzt sich aus den Begriffen outside (ausserhalb), resource (Ressource, Mittel) und using (nutzend) zusammen

Während einige Autoren den Begriff lediglich auf die Beschaffung von Leistungen beziehen, die zuvor unternehmensintern erbracht wurden, versteht man mehrheitlich unter Outsourcing jeglichen Fremdbezug von Dienstleistungen externer Unternehmen.

Herkunft und Geschichte

Als Ursprung des Outsourcing wird oft die klassische Arbeitsteilung genannt, die Adam Smith im Jahr 1776 in seinem Buch «Der Wohlstand der Nationen» als Aufspaltung des Produktionsprozesses in Teilabläufe zum Zweck der Produktionssteigerung definierte. Weitere Outsourcing-Bemühungen folgten im Zuge der Hochblüte der Industrialisierung im 19. Jahrhundert.

Mit der zunehmenden Globalisierung der Wirtschaft in den 1960er-Jahren erschlossen sich für Industrieunternehmen neue Wege der Erweiterung ihrer Kapazitäten sowie der Senkung der Beschaffungskosten mit der Verlagerung in meist asiatische Niedriglohnländer (Offshoring) – beginnend mit leicht herzustellenden Produkten wie Textilien bis hin zu anspruchsvolleren Produktionsaufgaben etwa im Bereich elektronische und mechanische Bauteile.

Outsourcing als Begriff wurde zunächst vor allem für die Auslagerung von IT-Infrastrukturen und -Prozessen angewendet, insbesondere in den 1980er-Jahren durch grosse EDV-Auslagerungsverträge von US-Konzernen wie General Motors oder Eastman Kodak. Seit der Jahrtausendwende wird der Ausdruck in allen Branchen verwendet.

Outsourcing-Dienstleistungen von Abraxas

Abraxas bietet ihren Kunden umfangreiche Infrastructure- und Outsourcing-Dienstleistungen: vom Digital Workplace über Cloud-Lösungen bis hin zum Management von Applikationen und mobilen Endgeräten.

So betreibt Abraxas die IT-Infrastruktur unzähliger Gemeinden in den Kantonen Thurgau, St. Gallen, Zürich, Graubünden und Aargau. Im Kanton Zürich rollt das #TeamAbraxas aktuell 10'000 Arbeitsplätze im Projekt DAP Zürich aus und auch der Kanton St. Gallen setzt beim Digital Workplace auf unsere Expertise. Für verschiedene Kunden betreiben wir Applikationen in unseren Schweizer Rechenzentren oder sorgen mit dem Abraxas Security Operations Center für ihre Cybersicherheit.

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Formen von Outsourcing

Outsourcing kann durch Ausgliederung von Betriebsteilen oder Kooperationen geschehen. So können beispielsweise Abteilungen oder Unternehmensbereiche an andere Konzernbetriebe ausgelagert oder in eigene Unternehmen ausgegründet werden (unternehmensinternes Outsourcing). Unternehmensexternes Outsourcing liegt vor bei Vergabe von Aufgaben an Fremdfirmen.

Die Arten von Outsourcing reichen von Outtasking oder selektivem Outsourcing (Übernahme von einzelnen Aufgaben oder Teilbereichen an Drittfirmen), Transitional Outsourcing (bei Technologiewechseln infolge mangelnder Kompetenzen im Unternehmen), Comprehensive oder Complete Outsourcing (Auslagerung von ganzen Unternehmensbereichen wie der IT an Dienstleister für eine definierte Laufzeit inklusive Vermögenswerte und Belegschaft), Application Service Providing (Betrieb von ICT-Applikationen in Rechenzentren Dritter) und Cloud Computing (standardisierte Leistungen mit hoher Skalierbarkeit und teileweise geringeren Kosten auf Basis von nutzungsabhängigen Preismodellen) über Business Process Outsourcing (Auslagerung ganzer IT-intensiver Unternehmensprozesse wie Einkauf- oder Personalprozesse) und Out-servicing (Outsourcing von auf Basis serviceorientierter Architekturen  gestalteten Geschäftsprozessen) bis hin zu Managed Services (Bereitstellung von ICT-Leistungen durch spezialisierte Anbieter über einen bestimmten Zeitraum und innerhalb eines Rahmenvertrags) oder On Site Mangement (Übernahme der Funktion einer Abteilung innerhalb der Räume des Kunden).

Als neuester Trend des Outsourcing gilt Next Generation Outsourcing. Dieses hat eine vollständige Trennung zwischen Geschäftsprozessen der Fachabteilungen und IT-Leistungen respektive -Diensten zufolge. Die Fachbereiche beziehen also ihre Dienstleistungen direkt vom externen Produktlieferanten und definieren die Zusammenarbeit konsequent aufgrund von Kriterien zur Unterstützung der Geschäftsprozesse und nicht von technischen Liefereinheiten.

Vor- und Nachteile

Gründe für Outsourcing können zu erwartende Kosteneinsparungen sein, aber genauso die Konzentration auf das Kerngeschäft, fehlende Skill-Ressourcen respektive hohe Kosten für den Aufbau und die Erhaltung von technologischem Spezialistenwissen, höhere Erwartungen in die Performance, bessere Skalierbarkeit und Flexibilität, weniger Kapitalbindung (infolge fehlender Initialkosten und Verschiebung von fixen nach variablen, besser kalkulierbaren Beschaffungskosten) sowie Produktivitätsgewinne.

Nachteilig können sein eine allfällige einseitige Abhängigkeit vom Lieferanten infolge potenziell entstehenden Wechselkosten (Stichwort Vendor lock-in) oder je nach Betriebsmodell und Herkunft des Lieferanten Unsicherheiten in Sachen Datenschutz und Datensicherheit.

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Markus Häfliger

Über Markus Häfliger

Markus Häfliger ist Inhaber der auf Business-to-Business-IT spezialisierten PR-Agentur Häfliger Media Consulting. Er verfügt über jahrzehntelange Erfahrung mit Technologie- und Wirtschaftsthemen sowohl auf Agentur- als auch auf Medienseite. Er war Chefredaktor der IT-Branchenzeitschrift IT Reseller und von Infoweek (heute Swiss IT Magazine), der Zeitschrift für IT-Entscheider in Unternehmen. Er publiziert als Ghostwriter regelmässig in namhaften Industrie- und Wirtschaftsmedien Fachartikel und Berichte zu IT-Anwendungen in der Praxis. Für das Abraxas-Magazin verfasst er das «Digitale ABC», eine fortlaufende Artikelserie im Lexikon-Stil.