Bedeutung und Herkunft
Software-as-a-Service (engl. für Software als Service) oder kurz SaaS ist ein auf Cloud-Computing basierendes Bereitstellungsmodell für Anwendungs-Software. Im Bereich von Unternehmen und Organisationen betrifft dies zumeist Lösungen zur Umsetzung von Prozessen und Arbeitsabläufen. Der Betrieb und die Bereitstellung von SaaS erfolgt durch den Anbieter im Rahmen einer Dienstleistung (Service) über das Internet, der Zugriff engsprechend über einen Webbrowser auf einem internetfähigen Computer. Die Idee von SaaS ist vergleichbar mit der Lieferung von elektrischem Strom, bei der das Stromversorgungsunternehmen für die Herstellung und Lieferung des Stroms zuständig ist und dem Kunden die Kosten der tatsächlichen Nutzung der «Software aus der Steckdose» in Rechnung stellt.
SaaS kann als Teilbereich von Cloud Computing verstanden werden. Während mit SaaS die spezifischen Software-Anwendungen gemeint sind, gesellen sich unter dem Dach von Cloud Computing weitere über das Internet bereitgestellte Services für Infrastrukturen oder Plattformen (Infrastructure-as-a-Service IaaS, Platform-as-a-Service PaaS).
Beispiele und Bezahlmodelle
Im Gegensatz zur traditionellen Bereitstellung von Software, bei der der Kunde eine Lizenz für die Nutzung der jeweiligen Version der Lösung kauft und die oft mit einem entsprechenden Wartungsvertrag für neue Updates und die Behebung von Fehlern einhergeht, bezahlt der SaaS-Kunde lediglich für die tatsächliche Nutzung. Die Verrechnung geschieht beispielsweise pro Nutzer und Monat. Ähnlich wie bei einer Flatrate eines Mobilfunkabonnements kann die Software in dem Verrechnungszeitrum vom jeweiligen Anwender beliebig oft und lange genutzt werden.
Im Falle einer ERP-Suite oder etwa bei Microsoft 365 können zusätzlich Verrechnungsmodelle zu Anwendung kommen, die abhängig vom verwendeten Funktionsumfang sind. Bei anderen Lösungen wie etwa bei E-Shops oder Bezahldiensten wiederum sind Geschäftsmodelle üblich, die abhängig von der Anzahl der getätigten Transaktionen und oder dem Verkaufspreis der Produkte im E-Shop sind. Darüber hinaus ist auch das Freemium-Modell üblich. Hier handelt es sich eine kostenfreie Basis-Version mit zusätzlichen kostenpflichtigen Premium-Funktionen. Beispiele für Freemium-Software sind der Messaging-Dienst Skype oder der Newsletter-Dienst Mailchimp u.v.m. Weitere Modelle sind Verrechnung nach Datenmenge, genutzter Prozessor-Stunde oder fixe Preise über eine definierte Vertragslaufzeit.
Vor- und Nachteile
Einer der gewichtigsten Vorteile von SaaS ist das tiefe Investitionsrisiko, benötigt das Anwendungsunternehmen ausser den internetfähigen Rechnern keinerlei andere Hardware. Bei gewissen komplexeren Anwendunge können Initialkosten für die Implementierung der Software anfallen. Weitere Vorteile sind eine schnelle Inbetriebnahme, die Verringerung der Komplexität der IT-Prozesse, weil der Dienstleister für die Beschaffung und die Administration der Server- und Storage-Hardware, deren Betriebssysteme und Datenbanken sowie die Wartungsarbeiten zuständig ist. Der Servicenehmer profitiert ausserdem von einer zeit-, orts- und geräteunabhängigen Nutzung der Anwendung über das Internet, einer hohen Kostentransparenz und kann sich auf sein Kerngeschäft konzentrieren.
Nachteilig auf die Anwendung von SaaS können sich Performance-Probleme infolge allfällig geringerer Datenübertragungsgeschwindigkeit als bei On-Prem-Lösungen und eine geringere Flexibilität bei der Konfigurierung auf einzelne Bedürfnisse auswirken. Darüber hinaus wird teilweise je nach Lieferant und Standort der Server eine eingeschränkte Datensicherheit und eine grössere Abhängigkeit des Kunden vom Dienstleister ins Feld geführt. Letztere etwa deshalb, weil ein System durch eine plötzliche Insolvenz des Anbieters abgeschaltet werden und nicht mehr verfügbar sein könnte.
Software-as-a-Service von Abraxas
Abraxas entwickelt und integriert Fachanwendungen für die öffentliche Hand und kümmert sich um den Support und die Überwachung der Systeme und das Monitoring von Störungen, bevor sie beim Endanwender auftreten. Abraxas-Kunden können Fachapplikation in der Cloud unter jederzeitiger Einhaltung der Rechtssicherheit einfach und unabhängig von ihrem Arbeitsort auf jedem beliebigen Endgerät nutzen.
Alle bisher erschienenen Buchstaben im digitalen ABC
-
A
wie Artificial Intelligence
Artificial Intelligence; abgek. AI,
engl. für dt. künstliche Intelligenz, abgek. KI -
B
wie Big Data
Big Data (von englisch big = gross und data = Daten)
-
B
wie Bug Bounty
Bug-Bounty-Programm (engl. sinng. Kopfgeld-Programm für Programmierfehler)
-
C
wie Cloud
Cloud, w.
-
C
wie CERT
CERT, Akronym für engl. Computer Emergency Response Team
-
D
wie Digitale Schweiz
1. Digitale Schweiz, w. (die digitale Transformation der Schweiz betreffend)
2. Nebenbedeutung: Teil des Markenversprechens von Abraxas. «Für die digitale Schweiz. Mit Sicherheit» -
E
wie E-ID
E-ID, w. (staatlich anerkannte, nationale elektronische Identität)
-
F
wie Firewall
Firewall, w.
engl. für Brandmauer -
G
wie Graphical User Interface
GUI, s. (Abk. für engl. Graphical User Interface)
-
H
wie Hermes
Hermes, m.
1. Götterbote aus der griech. Mythologie, u. a. Gott des Handels, Begleiter der Toten in den Hades
2. frz. Familienunternehmen mit Sitz in Paris für Luxus-Modeartikel
3. Abk. für «Handbuch der Elektronischen Rechenzentren des Bundes, eine Methode zur Entwicklung von Systemen», offener Standard zur Führung und Abwicklung von IT-Systemen -
I
wie IoT
IoT, s.
Abk. für engl. Internet of Things -
J
wie Java
Java, s.
1. kleinste der Grossen Sundainseln (Indonesien)
2. systemunabhängige Programmiertechnologie, besonders für Anwendungen im Internet -
K
wie Kubernetes
Kubernetes, m.
1. Steuermann (altgriechisch)
2. Container-Orchestrierungssystem (Software) -
L
wie Latenz
Latenz, f.
1. Vorhandensein einer noch nicht sichtbaren Sache
2. Zeit zwischen Reiz und Reaktion (Physiologie)
3. symptomfreie Zeit zwischen Ansteckung und Ausbruch einer Krankheit (Medizin)
4. Zeit zwischen Anfrage und Antwort (IT) -
M
wie Malware
Malware, f.
Software, die in Computersysteme eindringen und dort Störungen oder Schäden verursachen kann -
N
wie New Work
New Work, n. od. f.
engl. für Neue Arbeit
Gesamtheit der modernen und flexiblen Formen der Arbeit bzw. der Arbeitsorganisation -
O
wie Outsourcing
Outsourcing, n.
engl. für Auslagerung
Übergabe von Aufgaben und / oder Strukturen eines Unternehmens an externe Dienstleister -
P
wie Proxy
Proxy, m.
engl. für Stellvertreter
ein Vermittler von Anfragen in Computernetzwerken -
Q
wie Quantencomputer
Quantencomputer, m.
Aus Qubits und Quantengattern aufgebauter Computer, der die Gesetze der Quantenmechanik ausnutzt. -
R
wie Redundanz
Redundanz, f.
Zusätzliche technische Ressourcen als Reserve (Technik) -
S
wie Software-as-a-Service
SaaS, (ohne Artikel)
Kurzwort für englisch Software-as-a-Service = Software als Dienstleistung -
T
wie Transport Layer Security
TLS, m.,
Kurzwort für englisch Transport Layer Security (= Transportschicht-Sicherheit) -
U
wie USV
USV, w.,
Abk. für Unterbrechungsfreie Stromversorgung -
V
wie VPN
VPN, n.,
Abk. für engl. virtual private network = virtuelles privates Netzwerk -
W
wie White-Hat-Hacker
White-Hat-Hacker, m.
Ein White-Hat-Hacker (Oder White Hat, engl. für Weisser Hut) ist ein ethischer Hacker für Computersicherheit. -
X
wie XSS (Cross-Site-Scripting)
XSS, s.
Abk. für engl. Cross-Site-Scripting; dieses webseitenübergreifendes Scripting ist eine Angriffsmethode von Cyberkriminellen. -
Y
wie Y2K
Y2K,
Numeronym für das Jahr-2000-Problem, engl. Year und 2K für 2 Kilo = 2000 -
Z
wie z/OS
z/OS,
seit 2001 im Einsatz stehendes Betriebssystem für IBM-Grossrechner
Über Markus Häfliger
Markus Häfliger ist Inhaber der auf Business-to-Business-IT spezialisierten PR-Agentur Häfliger Media Consulting. Er verfügt über jahrzehntelange Erfahrung mit Technologie- und Wirtschaftsthemen sowohl auf Agentur- als auch auf Medienseite. Er war Chefredaktor der IT-Branchenzeitschrift IT Reseller und von Infoweek (heute Swiss IT Magazine), der Zeitschrift für IT-Entscheider in Unternehmen. Er publiziert als Ghostwriter regelmässig in namhaften Industrie- und Wirtschaftsmedien Fachartikel und Berichte zu IT-Anwendungen in der Praxis. Für das Abraxas-Magazin verfasst er das «Digitale ABC», eine fortlaufende Artikelserie im Lexikon-Stil.