Digitales ABC: Z wie...

z/OS,
seit 2001 im Einsatz stehendes Betriebssystem für IBM-Grossrechner

Von Markus Häfliger · 9. August 2024

z/OS ist ein Betriebssystem (OS für engl. Operating System) für IBM-Grossrechner, sogenannte Mainframes. Das z im Namen bezieht sich auf die Grossrechnerserie der z-Familie von IBM. Das System zeichnet sich ebenso wie die Rechner, für die es entwickelt wurde, durch sehr hohe Leistung, Zuverlässigkeit und Sicherheit aus.

Grossrechner und damit im Falle von IBM das entsprechende Betriebssystem z/OS kommen in Branchen mit äusserst geschäftskritischen Anwendungen mit hohem Rechenaufkommen und erhöhten Sicherheitsanforderungen zum Einsatz. Dazu gehören der Finanzsektor (z.B. Banken), das Gesundheitswesen (z.B. Forschung), der Einzelhandel sowie der öffentliche Sektor.

Geschichte

Die Wurzeln von z/OS gehen zurück bis in die 1960er-Jahre. Das für die Mainframes der OS/360-Serie entwickelte Betriebssystem war OS/360 – der Name stammte damals wegen seiner vielseitigen Verwendbarkeit in Anlehnung an die 360 Grad einer Kompassrose. OS/360 wurde schliesslich zu MVT (Multiprogramming with a Variable Number of Tasks), OS/VS2 (Operating System/Virtual Storage 2) und in den 1970er-Jahren MVS (Multiple Virtual Storage) weiterentwickelt.

Nach verschiedenen Verbesserungen veröffentlichte IBM 1995 OS/390, eine Plattform, welche Funktionen von MVS und anderen Subsystemen vereinte. Im Jahr 2000 folge schliesslich z/OS, das speziell für die z-Series-Mainframes mit verbesserten Sicherheitsfunktionen, einer erweiterten Unterstützung für 64-Bit-Architekturen und erweiterter Netzwerkkompatibilität entwickelt wurde und mit modernen Workloads und Anwendungen umgehen konnte.

Eigenschaften

Mit «z» für «zero» (null) ist gemeint, dass das z/OS im Verbund mit den Mainframes eine sehr hohe Verfügbarkeitsrate erreicht. Das z steht nämlich für «zero downtime» respektive keine nicht geplante Betriebsunterbrechung. Tatsächlich übertrifft z/OS sogar die Verfügbarkeitsrate von 99,999 Prozent der Vorgängerversion OS/390. Das entspricht einer Downtime von weniger als 5 Minuten pro Jahr und ist insbesondere für Unternehmen von Bedeutung, deren Systeme rund um die Uhr verlässlich verfügbar sein müssen.

Weiter zeichnet sich z/OS durch seine Robustheit und Skalierbarkeit aus, kann es doch mit sehr hoher Arbeitsbelastung durch sehr viele gleichzeitige Nutzer:innen und hohem Transaktionsaufkommen umgehen und die Workloads der Anwendungen entsprechend kurzfristig anpassen. Das z/OS bietet ausserdem hohe Sicherheit hinsichtlich Verschlüsselung, Authentifizierung und Autorisierung und eine effiziente Nutzung der Rechnerressourcen dank Virtualisierung. Überdies ist es mit vielen höheren Programmiersprachen kompatibel und erlaubt damit Unternehmen, auch ältere Anwendungen zu nutzen und weiterzuentwickeln.

Bedeutung

Mit der zunehmenden Verbreitung von künstlicher Intelligenz, Machine Learning und Cloud Computing sowie deren hohen Anforderungen an einen reibungslosen Umgang (Transaktionsverarbeitung, Speicherung, Skalierbarkeit, Sicherheit) mit grossen Datenvolumen wird die Mainframe-Technologie weiter eine Schlüsseltechnologie in den erwähnten Branchen bleiben, für neue Branchen und Anwendungsbereiche werden und damit zusätzlich an Bedeutung gewinnen.

Entsprechend arbeitet IBM auch weiterhin daran, das System mit neuen Funktionen und Verbesserungen hinsichtlich Sicherheit, Leistung und Zuverlässigkeit und der Unterstützung von offenen Standards und Open-Source-Technologien zu verbessern und in die Zukunft zu führen.

Mainframes bei Abraxas

Auch Abraxas setzt z/OS neben z/VM und Linux on IBM Z auf seinen Mainframes in den beiden Rechenzentren ein. Die Abraxas-IBM-Mainframes datieren von 2023/2024 und die professionellen Mainframe-Services sind geeignet für öffentliche Verwaltungen, ebenso wie für Banken, Versicherungen oder das Gesundheitswesen. Abraxas kann unterschiedliche Applikationen hosten. Am besten performt der IBM Mainframe für I/O-intensive Applikationen.

Das eigene Schweizer Abraxas-Mainframe-Team verfügt über Jahrzehnte Erfahrung mit Mainframe für unternehmenskritische Daten und Applikationen in sensiblen Bereichen. Aktuell werden mehrere junge ICT System Engineers für Mainframe ausgebildet. Damit sind der Support und Betrieb aus der Schweiz langfristig sichergestellt.

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Markus Häfliger

Über Markus Häfliger

Markus Häfliger ist Inhaber der auf Business-to-Business-IT spezialisierten PR-Agentur Häfliger Media Consulting. Er verfügt über jahrzehntelange Erfahrung mit Technologie- und Wirtschaftsthemen sowohl auf Agentur- als auch auf Medienseite. Er war Chefredaktor der IT-Branchenzeitschrift IT Reseller und von Infoweek (heute Swiss IT Magazine), der Zeitschrift für IT-Entscheider in Unternehmen. Er publiziert als Ghostwriter regelmässig in namhaften Industrie- und Wirtschaftsmedien Fachartikel und Berichte zu IT-Anwendungen in der Praxis. Für das Abraxas-Magazin verfasst er das «Digitale ABC», eine fortlaufende Artikelserie im Lexikon-Stil.