Digitales ABC: J wie...

JSON, Abk. für «JavaScript Object Notation».
leicht maschinen- und menschenlesbares Datenformat, das sich zu einem Standard für die Datenübertragung entwickelt hat

Von Bruno Habegger · 18. Juni 2025

Bedeutung

JSON ist heute ein weitverbreitetes Dateiformat für Datenaustausch und -übertragung in und zwischen öffentlichen Webdiensten. Es basiert auf der JavaScript-Objektsyntax und ist daher leicht zu verstehen und von Maschinen einfach zu verarbeiten sowie darzustellen. Es wird vor allem im Web eingesetzt, insbesondere zum Austausch von Daten in APIs und Webdiensten zwischen Client und Server. Als Alternative zu XML wird es als kleiner, schneller und einfacher angesehen – es eignet sich für die Darstellung von Datenstrukturen.

Ausgangslage

Datenaustausch ist eine der Kernfunktionen im Internet; der Austausch zwischen Webanwendungen und Schnittstellen bedarf eines einfachen, schnellen Datenformats, das in jeder Programmiersprache verwendet werden kann.

Geschichte

Die Entwicklung von JSON Ende der 1990er-Jahre war unspektakulär. Das Format wurde vom US-Entwickler und Buchautor Douglas Crockford («JavaScript: The Good Parts») aus einem ureigenen Bedürfnis heraus entwickelt, wobei es sich vor allem um eine formalisierte und standardisierte Syntax von JavaScript-Objekten handelt. Er hatte eine einfachere Alternative zum komplexeren XML gesucht und gefunden.

Der Aufstieg zum populärsten Datenaustauschformat begann noch in der ersten Dekade des neuen Jahrtausends, als Webanwendungen damit begannen, Daten asynchron vom Server zu laden. So können Daten im Hintergrund geladen werden, ohne die ganze Seite zu aktualisieren. 2013 wurde JSON dann zum ISO-Standard 21778:2017. Längst war JSON zum dominanten Format im Datenaustausch avanciert, vor allem in Web-APIs (REST, GraphQL). Es ist heute ein Industriestandard und wird von allen Programmiersprachen unterstützt.

Deep Dive

JSON entspringt der Sprache JavaScript und ist heute dank seiner einfachen Form in beinahe jeder Programmiersprache verwendbar. Das Format ist leicht zu lesen und zu schreiben, für Mensch und Maschine. Allerdings ist es auch anfällig: Eingaben müssen vor der Verarbeitung sorgfältig validiert und gesäubert werden.

JSON stellt Daten in Form von Schlüssel-Wert-Paaren dar und unterstützt verschachtelte Strukturen wie Arrays und Objekte – ideal, um komplexe Daten darzustellen.

JSON besteht – ohne «null» – aus fünf Datentypen:

.JSON-Typ

Beschreibung

Beispiel

String

Text in Anführungszeichen

"Hallo"

Number

Ganz- oder Dezimalzahlen

42, 3.14

Boolean

Wahrheitswerte

true, false

null

Leerer/null-Wert

null

Array

Liste von Werten in []

[1, 2, "Text"]

Object

Schlüssel-Wert-Paare in {}

{"name": "Anna"}

 

Ein Beispiel für ein JSON-Objekt:

{

"name": "Anna",

"alter": 30,

"interessen": ["Lesen", "Reisen", "Kochen"]

}

 

  • Die geschweiften Klammern { } zeigen den Start und das Ende eines JSON-Objekts
  • Darin drei "Schlüssel-Wert-Paare":
    • "name": "Anna" (Text/String als Wert)
    • "alter": 30 (Zahl als Wert)
    • "interessen": [...] (Liste/Array als Wert)

Die "interessen" sind eine Liste von Hobbys in eckigen Klammern [ ], die drei Texteinträge enthält: "Lesen", "Reisen" und "Kochen".

 

 

Ein komplettes JSON-Dokument sieht wie folgt aus.

{

"benutzer": {

"name": "Lena",

"alter": 28,

"interessen": ["Musik", "Fotografie"],

"newsletter": false

}

}

 

Das Besondere an JSON ist, dass sowohl Menschen als auch Computer diese Struktur leicht lesen und verstehen können. Im obigen Fall beschreibt es eine Person namens Lena mit ihrem Alter und ihren Interessen und klärt die Frage, ob sie einen Newsletter abonniert hat oder nicht. Eine gewichtige Einschränkung von JSON ist indes die fehlende Möglichkeit, Kommentare in den Code einzubringen.

Wirkung

Die Vorteile von JSON überzeugen viele Entwickler und Betreiber von Webinfrastrukturen. Die Stärken liegen in mehreren Bereichen: JSONs Leichtgewichtigkeit ermöglicht kleine und schnell zu übertragende Dokumente. Die Menschenlesbarkeit macht es einfach zu verstehen, während die Sprachenunabhängigkeit den Einsatz in verschiedenen Programmiersprachen erlaubt. Das Format ist zudem leicht parsbar, also analysier-, interpretier- und verarbeitbar. Es bietet Flexibilität für unterschiedlichste Datenstrukturen. Es eignet sich besonders für die Darstellung von Datenbanken.

JSON ist minimalistisch, aber mächtig. Seine Schönheit ist seine Schlichtheit. Es kommt ohne Ballast aus. Das erklärt die massive Verbreitung in moderner webbasierter Softwareentwicklung, auch bei Abraxas.

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Bruno Habegger

Über Bruno Habegger

Bruno Habegger ist Abraxas-Magazin-Autor und Senior Communication Manager. Er verfügt über eine langjährige Erfahrung im ICT- und Energie-Bereich als Journalist, Contentproduzent und Berater. Er war Präsident einer Regionalpartei und an seinem damaligen Wohnort acht Jahre Mitglied der Sicherheitskommission.