Digitales ABC: R wie...

Redundanz, f.
1. Ohne Informationsverlust wegzulassende Information (Informationstheorie)
2. Mehrfachnennung derselben Information (Kommunikationstheorie)
3. Messung unbenötiger Grössen (Mathematik und Geodäsie)
4. Differenz zwischen maximaler Entropie und der Entropie eines Textes (Kryptologie)
5. Dauerhafte Verdoppelung einzelner Gene (Genmutation)
6. Zusätzliche technische Ressourcen als Reserve (Technik)



Von Markus Häfliger · 13. November 2023

Bedeutung

Der Begriff Redundanz (von lateinisch redundantia «Überfluss, Überfülle») bezeichnet das mehrfache, wiederholte oder überzählige Vorhandensein von Sachverhalten, Abläufen oder Prozessen (die mehrfach ausgeführt werden), Produkten, Informationen, Daten u.v.m. Wenn beispielsweise in der Kommunikation dieselben Informationen mehrfach übertragen werden, sind sie deswegen nicht zwangsläufig überflüssig. Die Wiederholung derselben Inhalte können nämlich beim Empfänger die Wahrscheinlichkeit für das korrekte Verständnis der Information erhöhen.

Redundanz in der Technik

Allgemein spricht man in der Technik dann von Redundanz, wenn in einem System gleiche oder vergleichbare Ressourcen vorhanden sind, die im Normalfall (bei störungsfreiem Betrieb) nicht benötigt werden. Die zusätzlichen Ressourcen sind dabei also nicht überflüssig, sondern dienen der Erhöhung der Ausfall-, Funktions- oder Betriebssicherheit. Ressourcen können Baugruppen, Geräte, Steuerleitungen oder Leitungsreserven oder eben auch redundante Informationen sein. Wenn in der Informatik etwa Daten mehrfach an unterschiedlichen Orten vorgehalten werden, spricht man von redundanter Datenspeicherung.

Arten von Redundanz

Grundsätzlich unterscheidet man zwischen funktioneller, diversitärer und räumlicher Redundanz. Bei der funktionellen Redundanz werden Systeme mehrfach parallel betrieben, damit der Betrieb aufrechterhalten werden kann, wenn eine Komponente ausfallen sollte. Diese auch homogene Redundanz genannte Form schützt indes nur gegen zufällige Ausfälle wie zum Beispiel aufgrund von Alterung oder Bitfehlern. Es besteht hingegen eine höhere Wahrscheinlichkeit für einen Totalausfall aufgrund von systematischen Fehlern. Um solche (etwa Konstruktionsfehler von Herstellern) zu umgehen, wird mit verschiedenen Bauteilen unterschiedlicher Provenienz diversitäre Redundanz erreicht. Was Software von redundanten Systemen angeht, sollte sie sich möglichst hinsichtlich Spezifikation, Spezifikationssprache, Programmierung, Programmiersprache und Compiler (dem Programm, das Quellcode in maschinenlesbaren Code übersetzt) unterscheiden. Mit der räumlichen Trennung von Systemen wiederum wird das Risiko einer gemeinsamen Störung (etwa durch Brand oder Erdbeben) reduziert.

Komplette Redundanz bei Abraxas-Rechenzentren

Die Datacenter von Abraxas sind nach den höchsten sicherheitstechnischen Standards (Tier III und Tier IV) zertifiziert. Damit verfügen sie über eine erwartete Verfügbarkeit von 99,982 respektive 99,991 Prozent. Anders ausgedrückt, darf der Kunde erwarten, dass die Datacenter, wenn überhaupt, höchstens 1,6 respektive 0,8 Stunden pro Jahr ausfallen könnten. Das kommt daher, weil sie auf allen Ebenen komplett redundant ausgelegt sind – von den Servern über die Stromversorgung und die Klimatisierung bis hin zu den Versorgungswegen. So wird etwa eine autonome Notstromversorgung dank Dieselgeneratoren von 48 Stunden garantiert, und eine Georedundanz mit einer Distanz von 27 Kilometern zwischen den Standorten geboten.

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Markus Häfliger

Über Markus Häfliger

Markus Häfliger ist Inhaber der auf Business-to-Business-IT spezialisierten PR-Agentur Häfliger Media Consulting. Er verfügt über jahrzehntelange Erfahrung mit Technologie- und Wirtschaftsthemen sowohl auf Agentur- als auch auf Medienseite. Er war Chefredaktor der IT-Branchenzeitschrift IT Reseller und von Infoweek (heute Swiss IT Magazine), der Zeitschrift für IT-Entscheider in Unternehmen. Er publiziert als Ghostwriter regelmässig in namhaften Industrie- und Wirtschaftsmedien Fachartikel und Berichte zu IT-Anwendungen in der Praxis. Für das Abraxas-Magazin verfasst er das «Digitale ABC», eine fortlaufende Artikelserie im Lexikon-Stil.