Bedeutung
E-ID, w. (staatlich anerkannte, nationale elektronische Identität)
Im Jahr 2019 hat der Bundesrat die Idee einer staatlich anerkannten, nationalen elektronischen Identität (E-ID) respektive deren Nachweis vorangetrieben. Ziel war es, ein einheitliches Verfahren zu schaffen, mit dem Personen im Internet eindeutig identifiziert werden können, etwa um Waren oder Dienstleistungen sicher online bei privaten Anbietern (z. B. ein Bankkonto) oder behördlichen Diensten (z. B. einen Betreibungsregisterauszug) bestellen zu können. Der rechtliche Rahmen dafür sollte mit dem Bundesgesetz über elektronische Identifizierungsdienste (BGEID) geschaffen werden, welches von National- und Ständerat gutgeheissen wurde.
Grundlagen
Die E-ID respektive das entsprechende Gesetz sollen eine einfache und sichere Registrierung im Internet ermöglichen und die Digitalisierung vorantreiben. Dazu hätte der Staat die Richtigkeit der Personalien durch eine neu zu schaffende Identitätsstelle beim Bundesamt für Polizei vor der Herausgabe an private oder behördliche Anbieter der E-ID geprüft. Letztere respektive deren Systeme und die Einhaltung des Gesetzes wären durch eine eigens dafür zuständige Kommission anerkannt und überwacht worden. Gegen das Gesetz kam im Januar 2020 das Referendum zustande. Das Schweizer Stimmvolk erteilte schliesslich der Vorlage bei der Volksabstimmung vom 7. März 2021 mit über 64 Prozent Nein-Stimmen eine klare Absage. Beobachter:innen und Umfragen zufolge soll vor allem das mangelnde Vertrauen gegenüber Konzernen, welche für die Systeme und die Datenhaltung zuständig gewesen wären, den von den Stimmenden als weniger sinnvoll eingestuften Nutzen überwogen haben. Kurz: Die Argumente der sehr strengen Datenschutzvorschriften haben bei der Mehrheit der Stimmbevölkerung nicht gegriffen.
Einordnung
Das Scheitern des E-ID-Gesetzes zeigte erneut den schweren Stand, den ein staatlicher, digitaler Identitätsnachweis in der Schweiz hat. Er geht zurück auf die 2010 vom Staatssekretariat für Wirtschaft Seco lancierte SuisseID, deren Verbreitung allerdings aufgrund diverser Gründe weit hinter den Erwartungen zurückblieb. Die Betreiberin SwissSign Group stellte schliesslich 2019 den Verkauf ein, nachdem sie 2017 mit der SwissID ein neues, hardwareunabhängiges Nachfolgeprodukt lanciert hatte und das auch als E-ID hätte genutzt werden können. Nur wenige Tage nach der Ablehnung der E-ID reichten am 10. März 2021 mehrere Nationalräte und Nationalrätinnen eine Motion für eine «vertrauenswürdige, staatliche E-ID» ein. Vertreter aller Parteien, darunter Befürworter und Gegner der früheren E-ID, beauftragten den Bundesrat mit der Schaffung einer E-ID, die einer Identitätskarte oder einem Pass in der physischen Welt vergleichbar sein soll. Die Lösung dürfe auf privatwirtschaftlich entwickelten Produkten und Diensten beruhen, die Kontrolle über den Ausstellungsprozess und den Gesamtbetrieb der Lösung müsse indes in der Verantwortung staatlicher, spezialisierter Behörden erfolgen. Im Juni 2022 gab der Bundesrat konsequenterweise eine neue staatlich herausgegebene E-ID in die Vernehmlassung. Diese läuft noch bis Ende Oktober.
Abraxas-Services mit digitaler ID
Abraxas setzt bei diversen Behördenlösungen mit der SwissID auf die aktuellste Identifizierungslösung. Abraxas-intern wurde ein Kompetenzzentrum für SwissID-Integrationen geschaffen, um sukzessive alle Abraxas-Fachanwendungen, welche digitale Identitäten verwenden, auf SwissID umzustellen.
Alle bisher erschienenen Buchstaben im digitalen ABC
-
A
wie Artificial Intelligence
Artificial Intelligence; abgek. AI,
engl. für dt. künstliche Intelligenz, abgek. KI -
B
wie Big Data
Big Data (von englisch big = gross und data = Daten)
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B
wie Bug Bounty
Bug-Bounty-Programm (engl. sinng. Kopfgeld-Programm für Programmierfehler)
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C
wie Cloud
Cloud, w.
-
C
wie CERT
CERT, Akronym für engl. Computer Emergency Response Team
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D
wie Digitale Schweiz
1. Digitale Schweiz, w. (die digitale Transformation der Schweiz betreffend)
2. Nebenbedeutung: Teil des Markenversprechens von Abraxas. «Für die digitale Schweiz. Mit Sicherheit» -
E
wie E-ID
E-ID, w. (staatlich anerkannte, nationale elektronische Identität)
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F
wie Firewall
Firewall, w.
engl. für Brandmauer -
G
wie Graphical User Interface
GUI, s. (Abk. für engl. Graphical User Interface)
-
H
wie Hermes
Hermes, m.
1. Götterbote aus der griech. Mythologie, u. a. Gott des Handels, Begleiter der Toten in den Hades
2. frz. Familienunternehmen mit Sitz in Paris für Luxus-Modeartikel
3. Abk. für «Handbuch der Elektronischen Rechenzentren des Bundes, eine Methode zur Entwicklung von Systemen», offener Standard zur Führung und Abwicklung von IT-Systemen -
I
wie IoT
IoT, s.
Abk. für engl. Internet of Things -
J
wie Java
Java, s.
1. kleinste der Grossen Sundainseln (Indonesien)
2. systemunabhängige Programmiertechnologie, besonders für Anwendungen im Internet -
K
wie Kubernetes
Kubernetes, m.
1. Steuermann (altgriechisch)
2. Container-Orchestrierungssystem (Software) -
L
wie Latenz
Latenz, f.
1. Vorhandensein einer noch nicht sichtbaren Sache
2. Zeit zwischen Reiz und Reaktion (Physiologie)
3. symptomfreie Zeit zwischen Ansteckung und Ausbruch einer Krankheit (Medizin)
4. Zeit zwischen Anfrage und Antwort (IT) -
M
wie Malware
Malware, f.
Software, die in Computersysteme eindringen und dort Störungen oder Schäden verursachen kann -
N
wie New Work
New Work, n. od. f.
engl. für Neue Arbeit
Gesamtheit der modernen und flexiblen Formen der Arbeit bzw. der Arbeitsorganisation -
O
wie Outsourcing
Outsourcing, n.
engl. für Auslagerung
Übergabe von Aufgaben und / oder Strukturen eines Unternehmens an externe Dienstleister -
P
wie Proxy
Proxy, m.
engl. für Stellvertreter
ein Vermittler von Anfragen in Computernetzwerken -
Q
wie Quantencomputer
Quantencomputer, m.
Aus Qubits und Quantengattern aufgebauter Computer, der die Gesetze der Quantenmechanik ausnutzt. -
R
wie Redundanz
Redundanz, f.
Zusätzliche technische Ressourcen als Reserve (Technik) -
S
wie Software-as-a-Service
SaaS, (ohne Artikel)
Kurzwort für englisch Software-as-a-Service = Software als Dienstleistung -
T
wie Transport Layer Security
TLS, m.,
Kurzwort für englisch Transport Layer Security (= Transportschicht-Sicherheit) -
U
wie USV
USV, w.,
Abk. für Unterbrechungsfreie Stromversorgung -
V
wie VPN
VPN, n.,
Abk. für engl. virtual private network = virtuelles privates Netzwerk -
W
wie White-Hat-Hacker
White-Hat-Hacker, m.
Ein White-Hat-Hacker (Oder White Hat, engl. für Weisser Hut) ist ein ethischer Hacker für Computersicherheit. -
X
wie XSS (Cross-Site-Scripting)
XSS, s.
Abk. für engl. Cross-Site-Scripting; dieses webseitenübergreifendes Scripting ist eine Angriffsmethode von Cyberkriminellen. -
Y
wie Y2K
Y2K,
Numeronym für das Jahr-2000-Problem, engl. Year und 2K für 2 Kilo = 2000 -
Z
wie z/OS
z/OS,
seit 2001 im Einsatz stehendes Betriebssystem für IBM-Grossrechner
Über Markus Häfliger
Markus Häfliger ist Inhaber der auf Business-to-Business-IT spezialisierten PR-Agentur Häfliger Media Consulting. Er verfügt über jahrzehntelange Erfahrung mit Technologie- und Wirtschaftsthemen sowohl auf Agentur- als auch auf Medienseite. Er war Chefredaktor der IT-Branchenzeitschrift IT Reseller und von Infoweek (heute Swiss IT Magazine), der Zeitschrift für IT-Entscheider in Unternehmen. Er publiziert als Ghostwriter regelmässig in namhaften Industrie- und Wirtschaftsmedien Fachartikel und Berichte zu IT-Anwendungen in der Praxis. Für das Abraxas-Magazin verfasst er das «Digitale ABC», eine fortlaufende Artikelserie im Lexikon-Stil.