Bedeutung
Der aus dem englisch stammende Sammelbegriff New Work (deutsch für Neue Arbeit) beinhaltet sämtliche neuen Arbeitsformen und Entwicklungen wie die Fernarbeit im Home-Office, von unterwegs, an flexiblen Arbeitsplätzen im Büro, Coworking-Spaces etcetera mit teilweise flexibler Arbeitszeiteinteilung an mehr oder weniger als den früher üblichen fünf Arbeitstagen einer Woche. New Work verlangt entsprechend seiner Entstehung im Zusammenhang mit Globalisierung, Digitalisierung und dem demografischen Wandel nach neuen technischen Infrastrukturen sowie neuen Arbeits-, Organisations- und Prozessstrukturen.
Herkunft
Der Begriff geht zurück auf den Spozialphilosophen und Begründer der New-Work-Bewegung Frithjof Bergman. Dieser kam nach dem Besuch der Ostblockländer in der zweiten Hälfte der 1970-er-Jahre zum Schluss, dass der Sozialismus ausgedient habe. In der Folge seiner Beobachtungen eines Paradigmenwechsels in der Arbeitswelt weg von der Industrie und hin zu einer Wissens- und Informationsgesellschaft entwickelte Bergman ein damals utopisches Gegenmodell zur Lohnarbeit («Old Work», Alte Arbeit) hin zu einer Arbeitsform, welche erfüllend und selbstbestimmt sein und der arbeitenden Bevölkerung mehr Handlungsfreiheit und Teilhabe an der Gesellschaft ermöglichen solle.
Anfang der 1980-er-Jahre gründete Bergman in der Automobilstadt Flint im US-Stadt Michigan das erste Center for New Work und beriet den Automobilkonzern General Motors. In den Zentren für Neue Arbeit sollten Menschen sich bewusst werden, welche Arbeit sie wirklich wollen. Neue Arbeit solle aus etwa drei gleich gewichteten Teilen Erwerbsarbeit, Selbstversorgung auf höchstem technischen Niveau und Arbeit, welche man wirklich wolle, bestehen.
Heutige Ausprägungen
Home-Office, Remote-Arbeit, Open-Space-Büros mit flexibler Arbeitszeitwahl sind heutige Formen der Arbeit, welche auf Bergmans Vorstellungen zurückgehen. Neben neuen Arbeitsplatzumgebungen, ortsunabhängigem arbeiten, mobilem Computing und technischer Vernetzung dank des Internets bringt New Work weitere Veränderungen der Arbeitswelt mit sich. So arbeiten Unternehmen entgegen den traditionellen Organisationen nicht mehr strikt in separaten Abteilungen, sondern vermehrt in Projekten, in welchen Mitarbeitende aus unterschiedlichen Abteilungen und Netzwerken sowie mit den passendsten Fähigkeiten zusammenkommen, um auf möglichst effiziente Art und Weise das beste Resultat hervorzubringen.
Unterschiedliche Sichtweisen und offene Diskussion sind dabei wichtige Bestandteile, welche Innovation anstelle von Tradition fördern sollen. Design Sprints mit Design Thinking sind dabei agile Vorgehensweisen, welche etwa in der digitalen Produktentwicklung Effizienz und Kreativität gleichsam fördern sollen. New Work verlangt deshalb auch nach neuen Führungsmodellen, bei denen die Vorgesetzten nicht mehr Weisungsinstanz, sondern Coaches und Moderatoren sind. An die Stelle von Hierarchie und Kontrolle treten Zusammenarbeit auf Augenhöhe und Befähigung zur Selbstverantwortung.
New Work macht Unternehmen für Fachkräfte der Generation Y oder Millenials attraktiver. Denn diese zwischen den frühen 1980-er- bis zu den späten 1990-er-Jahren Geborenen entscheiden sich nicht mehr allein wegen Geld und Statussymbolen, sondern ebenso infolge von Wertschätzung und der Möglichkeit zur Selbstbestimmtheit für einen Arbeitsplatz.
Nachteile
Neben den vielen Vorteilen ist das Konzept von New Work auch mit Herausforderungen behaftet. So verlangt es von den Mitarbeitenden ein gutes Zeit- und Selbstmanagement. Denn das anstelle der Work-Life-Balance tretende und durchaus auch gewollte Work-Life-Blending, bei dem Arbeits- und Privatleben verschmelzen, kann auch zu Mehrarbeit führen und den Druck, ständig erreichbar zu sein, erhöhen. Ebenso können die neuen Arbeitsformen des digitalen Nomaden und Crowdworkers in flexiblen, virtuellen Teams zu Vereinsamung führen und mit entsprechenden gesundheitlichen Risiken einhergehen.
Alle bisher erschienenen Buchstaben im digitalen ABC
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A
wie Artificial Intelligence
Artificial Intelligence; abgek. AI,
engl. für dt. künstliche Intelligenz, abgek. KI -
B
wie Big Data
Big Data (von englisch big = gross und data = Daten)
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B
wie Bug Bounty
Bug-Bounty-Programm (engl. sinng. Kopfgeld-Programm für Programmierfehler)
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C
wie Cloud
Cloud, w.
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D
wie Digitale Schweiz
1. Digitale Schweiz, w. (die digitale Transformation der Schweiz betreffend)
2. Nebenbedeutung: Teil des Markenversprechens von Abraxas. «Für die digitale Schweiz. Mit Sicherheit» -
E
wie E-ID
E-ID, w. (staatlich anerkannte, nationale elektronische Identität)
-
F
wie Firewall
Firewall, w.
engl. für Brandmauer -
G
wie Graphical User Interface
GUI, s. (Abk. für engl. Graphical User Interface)
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H
wie Hermes
Hermes, m.
1. Götterbote aus der griech. Mythologie, u. a. Gott des Handels, Begleiter der Toten in den Hades
2. frz. Familienunternehmen mit Sitz in Paris für Luxus-Modeartikel
3. Abk. für «Handbuch der Elektronischen Rechenzentren des Bundes, eine Methode zur Entwicklung von Systemen», offener Standard zur Führung und Abwicklung von IT-Systemen -
I
wie IoT
IoT, s.
Abk. für engl. Internet of Things -
J
wie Java
Java, s.
1. kleinste der Grossen Sundainseln (Indonesien)
2. systemunabhängige Programmiertechnologie, besonders für Anwendungen im Internet -
K
wie Kubernetes
Kubernetes, m.
1. Steuermann (altgriechisch)
2. Container-Orchestrierungssystem (Software) -
L
wie Latenz
Latenz, f.
1. Vorhandensein einer noch nicht sichtbaren Sache
2. Zeit zwischen Reiz und Reaktion (Physiologie)
3. symptomfreie Zeit zwischen Ansteckung und Ausbruch einer Krankheit (Medizin)
4. Zeit zwischen Anfrage und Antwort (IT) -
M
wie Malware
Malware, f.
Software, die in Computersysteme eindringen und dort Störungen oder Schäden verursachen kann -
N
wie New Work
New Work, n. od. f.
engl. für Neue Arbeit
Gesamtheit der modernen und flexiblen Formen der Arbeit bzw. der Arbeitsorganisation -
O
wie Outsourcing
Outsourcing, n.
engl. für Auslagerung
Übergabe von Aufgaben und / oder Strukturen eines Unternehmens an externe Dienstleister -
P
wie Proxy
Proxy, m.
engl. für Stellvertreter
ein Vermittler von Anfragen in Computernetzwerken -
Q
wie Quantencomputer
Quantencomputer, m.
Aus Qubits und Quantengattern aufgebauter Computer, der die Gesetze der Quantenmechanik ausnutzt. -
R
wie Redundanz
Redundanz, f.
Zusätzliche technische Ressourcen als Reserve (Technik) -
S
wie Software-as-a-Service
SaaS, (ohne Artikel)
Kurzwort für englisch Software-as-a-Service = Software als Dienstleistung -
T
wie Transport Layer Security
TLS, m.,
Kurzwort für englisch Transport Layer Security (= Transportschicht-Sicherheit) -
U
wie USV
USV, w.,
Abk. für Unterbrechungsfreie Stromversorgung -
V
wie VPN
VPN, n.,
Abk. für engl. virtual private network = virtuelles privates Netzwerk -
W
wie White-Hat-Hacker
White-Hat-Hacker, m.
Ein White-Hat-Hacker (Oder White Hat, engl. für Weisser Hut) ist ein ethischer Hacker für Computersicherheit. -
X
wie XSS (Cross-Site-Scripting)
XSS, s.
Abk. für engl. Cross-Site-Scripting; dieses webseitenübergreifendes Scripting ist eine Angriffsmethode von Cyberkriminellen. -
Y
wie Y2K
Y2K,
Numeronym für das Jahr-2000-Problem, engl. Year und 2K für 2 Kilo = 2000 -
Z
wie z/OS
z/OS,
seit 2001 im Einsatz stehendes Betriebssystem für IBM-Grossrechner
Über Markus Häfliger
Markus Häfliger ist Inhaber der auf Business-to-Business-IT spezialisierten PR-Agentur Häfliger Media Consulting. Er verfügt über jahrzehntelange Erfahrung mit Technologie- und Wirtschaftsthemen sowohl auf Agentur- als auch auf Medienseite. Er war Chefredaktor der IT-Branchenzeitschrift IT Reseller und von Infoweek (heute Swiss IT Magazine), der Zeitschrift für IT-Entscheider in Unternehmen. Er publiziert als Ghostwriter regelmässig in namhaften Industrie- und Wirtschaftsmedien Fachartikel und Berichte zu IT-Anwendungen in der Praxis. Für das Abraxas-Magazin verfasst er das «Digitale ABC», eine fortlaufende Artikelserie im Lexikon-Stil.